Die Flugbranche wurde von der Coronakrise besonders hart getroffen. Nun zeigt sich der Chef der Swiss zuversichtlicher.
Ferien
Doch die nächsten Ferien sind bei vielen schon geplant: Die Fluggesellschaft Swiss etwa rechnet mit einer «sehr hohen» Nachfrage. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Swiss-Chef Thomas Klühr sieht derzeit keinen Bedarf für einen neuen Kredit.
  • Das hänge aber stark davon ab, wie sich die Situation mit dem Coronavirus entwickle.
  • Die Swiss pocht auf eine Testpflicht für Einreisende statt Quarantäne.
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Die Fluggesellschaft Swiss sieht sich derzeit in Bezug auf den Verbrauch ihres Coronakredites auf Kurs. «Bis Ende Jahr werden wir noch deutlich mehr als eine Milliarde Franken aus dem Kredit zur Verfügung haben», sagte Konzernchef Thomas Klühr am Donnerstag an der Prognosetagung der Konjunkturforschungsstelle KOF.

Er sei derzeit überzeugt davon, dass die Swiss keinen weiteren Kredit benötigen werde, sagte Klühr. Das Unternehmen habe beim Beantragen des Kredites bei der Schweizer Regierung einen Businessplan vorgelegt, der einen Puffer beinhalte.

Swiss Dieter Vranckx
Thomas Klühr, Chef der Schweizer Fluggesellschaft Swiss. - Keystone

«Bislang sind wir besser unterwegs, als wir in diesem Szenario dargestellt hatten», so Klühr. Die Swiss strenge sich an, den Kredit so schnell wie möglich zurückzuzahlen.

Swiss-Chef: «Entscheidend, was im Frühling passiert»

Aber der Chef der Fluggesellschaft stellte klar, dass der weitere Verlauf der Pandemie dafür eine wichtige Rolle spielt. «Es ist entscheidend, was im Frühling passiert und ob dann wieder Buchungen reinkommen», sagte er.

Wenn man im Frühling und Sommer, besonders bei den Langstreckenflügen, nicht wieder bei 50 Prozent des Vorkrisenniveaus liege, werde es «schwierig».

Das Parlament hatte im Frühling nach harten Verhandlungen einen Corona-Hilfskredit von 1,5 Milliarden Franken für die Swiss gutgeheissen, um die Liquidität der Airline sicherzustellen. Dieser wird zu 85 Prozent vom Bund verbürgt. Als Garantie dient im Gegenzug das gesamte Aktienkapital der Swiss, die zum Lufthansa-Konzern gehört.

Swiss für Testpflicht statt Quarantäne

Die Swiss leidet nach wie vor stark unter der Coronakrise, weil die Lage weltweit unsicher ist und viele Destinationen nicht angeflogen werden können, wie Klühr betonte. «Die Welt ist nach wie vor zu für uns», sagte er.

Coronavirus
Eine Frau lässt sich auf das Coronavirus testen. - Keystone

Die Nachfrage reagiere unmittelbar auf die Reiserestriktionen, die aber überhaupt nicht koordiniert und auch nicht planbar seien. Klühr hält deshalb eine Testpflicht statt einer Quarantänepflicht für weitaus zielführender, um eine Erholung im Tourismus zu erreichen.

«Das wäre auch im Vergleich mit anderen Verkehrsträgern fairer», sagte Klühr. Denn bei Flugreisen sei es gut nachzuvollziehen, woher eine Person einreist. Das sei hingegen bei anderen Reisemöglichkeiten, etwa per Zug oder Auto, viel schwieriger.

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