Stadt Zürich

Tempo 30 gegen Lärm kommt nur schleppend voran

Nau.ch Lokal
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Zürich,

Tempo 30 bleibt zentral für Zürichs Lärmschutz. Politische Hürden verzögern die Umsetzung, doch die Stadt setzt weiter auf leisere, lebenswerte Räume.

(VBZ) Verkehrsbetriebe Zürich. - Stadt Zürich
(VBZ) Verkehrsbetriebe Zürich. - Stadt Zürich - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Zürich bekannt gibt, hat die Stadt vor vier Jahren ihre Lärmschutzstrategie vorgestellt. Handlungsbedarf hat damals im Bereich Strassenlärm, Alltagslärm und Bauen in lärmbelasteten Gebieten bestanden.

Nun zieht der Stadtrat eine Zwischenbilanz. Strassenlärm bleibt in Zürich die grösste Lärmquelle.

Tempo 30 verringert den Lärm auf stark befahrenen Strassen nachweislich und verbessert gleichzeitig die Sicherheit auf den Strassen. Die Stadt hat deshalb 2021 einen Geschwindigkeitsplan verabschiedet, der auf Stadtgebiet weitgehend die Einführung von Tempo 30 vorsieht.

Politische Bestrebungen auf nationaler und kantonaler Ebene und Rekurse gegen Tempo 30 Projekte blockieren jedoch die Umsetzung. Dies hat negative Konsequenzen für die Bevölkerung und für die Gestaltung des Lebensraums in Zürich.

Zürich hält an Planungshoheit im Stadtraum fest

Eine qualitätsvolle Siedlungsentwicklung, wie sie Zürich mit der Strategie «Stadtraum und Mobilität 2040» verfolgt, schliesst die Gestaltung attraktiver öffentlicher Räume ebenso mit ein, wie die Mobilitätsplanung oder bauliche Entwicklung.

Gleichzeitig stellt die auf nationaler Ebene beschlossene Revision des Umweltschutzgesetzes eine grosse Herausforderung dar: Es zeichnet sich ab, dass lärmrechtliche Anforderungen in Planungsverfahren und Bauprojekten zu stark gelockert oder sogar ausgehebelt werden.

Die Stadt Zürich lehnt in diesem Zusammenhang auch die kantonale Mobilitätsinitiative klar ab. Der Angriff auf Tempo 30 ist ein Frontalangriff auf die kommunale Autonomie und ihre Mobilitätspolitik.

Die Initiative gefährdet die Sicherheit, behindert die Erreichung der Klimaziele und greift die Gemeindeautonomie an.

Stadtlärm im Blick behalten

Auch beim Alltagslärm ist Zürich gefordert. Veranstaltungen, Freizeitaktivitäten und vor allem das Nachtleben sorgen für Spannungsfelder zwischen urbaner Aktivität und Ruhebedürfnis. Eine Übersicht über die Lärmklagen der letzten Jahre zeigt, dass die Balance häufig gelingt.

Seit 2022 liegen die bei der Stadtpolizei eingehenden Lärmklagen aus der Bevölkerung wieder deutlich unter den Werten der beiden Ausnahmejahre 2020 und 2021 (Coronapandemie).

Eine massive Belästigung für die Anwohnerschaft ist Autoposing und die in diesem Zusammenhang entstehenden Lärmemissionen. Im Jahr 2024 hat die Stadtpolizei dazu knapp 500 Verzeigungen oder Wegweisungen vorgenommen.

Zusätzlich wird dieses Jahr ein Pilotprojekt mit Lärmradar und -displays in der Stadt Zürich durchgeführt. Aktuell fehlen noch die gesetzlichen Grundlagen, die den Einsatz von solchen Geräten erlauben, um Bussen auszusprechen. Zürich möchte aber bereit sein, wenn die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Mehr Aufmerksamkeit für akustische Qualität im Aussenraum

Die Lärmschutzstrategie ist nun überprüft und aktualisiert worden. Die bisherigen Handlungsfelder bleiben weiterhin wichtig.

Dabei soll insbesondere der akustischen Qualität von Aussenräumen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es sind vor allem die natürlichen Geräusche wie Vogelgezwitscher, das Rascheln von Blättern oder Wasserplätschern, die als angenehm empfunden werden.

Aussenräume mit einer guten Aufenthaltsqualität, dies auch in akustischer Hinsicht, sorgen für die nötige Erholung und fördern in vielen Fällen gleichzeitig die Hitzeminderung und die Biodiversität in der Stadt. In ersten Pilotprojekten wird bereits getestet, wie bei der Gestaltung von Freiräumen und Plätzen die akustische Qualität verbessert werden kann.

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Kommentare

User #6254 (nicht angemeldet)

30er-Zonen als Lärmschutz zu verkaufen ist doch nur eine links/grüne Masche zur Behinderung des Autoverkehrs!

User #5764 (nicht angemeldet)

Wegen Lärm so ein Witz. Wieder irgendetwas hast die Grünen zu jammern und versucht weitere Quelle uns Abzuzocken. wer in 80er lebte der weiss es was Lärm mal war.

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