Mitchell van der Gaag: Darum habe ich mich für den FCZ entschieden
Unter Mitchell van der Gaag (53) soll der FC Zürich an alte Erfolge anknüpfen. Der Niederländer erzählt, wie ihn Milos Malenovic vom Wechsel überzeugen konnte.

Das Wichtigste in Kürze
- Mitchell van der Gaag folgt beim FC Zürich auf Ricardo Moniz.
- Bei seiner ersten Pressekonferenz spricht er über seinen neuen Job.
- Ancillo Canepa meint: «Er war unser Wunschkandidat.»
«Es ist eine grosse Ehre, dass wir einen solchen Trainer zum FC Zürich holen konnten. Er war unser absoluter Wunschkandidat, wir mussten keine anderen Gespräche führen. Wir werden den eingeschlagenen Weg weitergehen», sagt Präsident Ancillo Canepa.
Sportchef Milos Malenovic ist «sehr glücklich, dass es geklappt hat.» Er habe mit Van der Gaag sehr gute Gespräche geführt. «Ein Trainer seines Formats wird uns in mehreren Bereichen weiterbringen.»
Weshalb hat er sich für den FC Zürich entschieden?
«Ich bin glücklich, hier zu sein. Es ging alles sehr schnell», so Van der Gaag. Er habe mehrere Angebote gehabt. Malenovic habe ihn in Lissabon besucht und vom Verein überzeugt.

Weiter sagt der frühere Co-Trainer von Manchester United: «Im Fussball geht es darum, gemeinsam zu arbeiten. Du brauchst die Spieler, aber auch den Vorstand. «Das Gefühl muss gut sein.» Innerhalb von zwei Wochen sei alles besiegelt gewesen.
Das ist seine Fussball-Philosophie
«Das ändert sich, wenn du Trainer wirst.» In den Niederlanden sei er mit Offensiv-Fussball aufgewachsen. «Dann gehst du nach Portugal, wo es mehr um defensive Organisation geht. Da spielst du mit schnellen Flügeln eher auf Konter.»

Dann sei er herumgereist und habe andere Dinge gesehen. «Bei Ajax verstehst du Angriffs-Fussball. Dann mischst du alles zusammen und es kommt eine Philosophie raus.» Bei ihm gehe es um hohes Pressing, viel Energie und wenn möglich viel Ballbesitz.
«Am Ende brauchst du aber Resultate», so van der Gaag weiter. «Es geht ums Gewinnen. Wir starten heute und wollen sofort diese Philosophie implementieren.»
Wie geht es seinem Herzen?
Im Jahr 2013 hatte der Niederländer während eines Spiels in Portugal einen Herzstillstand erlitten und musste reanimiert werden. Bereits zuvor hatte er mit Problemen zu kämpfen, ihm wurde ein Herzschrittmacher implantiert.

«Ich bin hier», sagt er auf die Frage, wie es ihm gehe. «Das ist eine Story aus meiner Vergangenheit, da muss man offen drüber sprechen. Es gehört zu mir. Immer mehr Athleten haben solche Probleme.»
So sieht das Vorbereitungs-Programm aus
Ein erstes Mal an der Seitenlinie des FC Zürich steht van der Gaag am Samstag. Dann bestreitet man zwei Kurz-Testspiele gegen Dietikon und YF Juventus.
Die drei anderen Vorbereitungs-Gegner sind Rapperswil-Jona, Wil und der SSV Ulm. Auf wen die Zürcher zum Auftakt der neuen Saison treffen, ist noch unklar.