Die deutsche Süsswarenindustrie hat im vergangenen Jahr Produktion und Umsatz steigern können – das jedoch verstelle den Blick auf die angespannte wirtschaftliche Lage der Unternehmen, erklärte der Branchenverband am Dienstag.
Bonbon-Herstellung
Bonbon-Herstellung - AFP/Archiv

Demnach lag die Produktion von Schokolade, Bonbons und Knabberartikeln im vergangenen Jahr 2,8 Prozent über dem Vorjahresniveau und der Umsatz stieg um 6,5 Prozent. Das aber decke die Mehrkosten «nur teilweise» ab.

Die über 200 Firmen der Branche hätten vergangenes Jahr eine «seit dem zweiten Weltkrieg noch nie dagewesene Spirale» an Kostensteigerungen und Lieferkettenproblemen erlebt, erklärte der Bundesverband der Deutschen Süsswarenindustrie. Das werde für die Firmen zunehmend zur Standortentscheidung oder gar Existenzfrage.

Nicht nur die hohen Energiepreise und Rohstoffkosten, auch grundsätzliche hohe Belastungen seien dabei ein Faktor, etwa «Arbeitskosten, Steuern, die Dauer von Genehmigungsverfahren, der schleppende Breitbandausbau und Bürokratiebelastungen», zählte der Verband auf. Ausserdem leide auch die Süsswarenbranche mit ihren rund 60.000 Beschäftigten an einem hohen Fachkräftemangel.

Nach Angaben des Verbands berichten 84 Prozent der Unternehmen von «massiven Problemen» mit der Besetzung von Stellen für einfache Tätigkeiten, für die keine Ausbildung nötig ist. Mehr als die Hälfte der Firmen hat Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden.

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