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Starker Franken: Schweiz kämpft mit Deflation und Negativzinsen

Juli Rutsch
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Bern,

Die Nachfrage nach dem Schweizer Franken und Eidgenössischen Anleihen ist stark gestiegen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht unter Druck.

Schweizer Franken
Der starke Franken macht der SNB zu schaffen. (Archivbild) - depositphotos

Der Franken hat 2025 gegenüber dem US-Dollar mehr als sieben Prozent zugelegt. Auch gegenüber dem Euro bleibt er stark, wie «Morningstar» berichtet.

Der USD/CHF-Kurs fiel im April auf ein Rekordtief. Analysten sehen darin eine ungewöhnliche Entwicklung, da Anleger in Krisenzeiten üblicherweise den Dollar bevorzugen.

SNB steht vor Herausforderung

Die SNB kann gegen den schwachen Dollar kaum eingreifen, da der Dollar-Devisenmarkt zu gross ist. Laut Martina Honegger-Romahn von Allianz Global Investors bleiben der SNB nur weitere Zinssenkungen.

Nur so könne sie Zuflüsse in den Franken schwächen, berichtet «Morningstar».

franken snb
Die Schweizer Nationalbank (SNB) steht aktuell aufgrund des starken Franken unter Druck. (Archiv) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Die Inflation in der Schweiz ist im März auf 0,3 Prozent gefallen. Damit rückt die Deflation näher. Die SNB verfolgt das Ziel, die Inflationsrate zwischen 0 und 2 Prozent zu halten, so die «Handelszeitung».

Druck auf die SNB wächst

Die SNB könnte zu Interventionen am Devisenmarkt oder Zinssenkungen greifen. Bereits im März hat sie den Leitzins auf 0,25 Prozent gesenkt, wie das «Handelsblatt» berichtete.

Experten halten eine weitere Senkung bis auf null oder sogar Negativzinsen für möglich.

SNB zu Negativzinsen bereit

SNB-Präsident Martin Schlegel betont laut «Trend.at», dass die Nationalbank bereit sei, Negativzinsen wieder einzuführen. «Niemand mag diese Negativzinsen, offensichtlich auch die Schweizerische Nationalbank nicht», sagte er Anfang Mai auf einer Konferenz in Zürich.

Spürst du aktuell, dass die Schweiz vor einer Deflation steht?

«Aber wenn wir es machen müssen, dann sind wir sicherlich bereit, es wieder zu machen.»

Anleger setzen auf den Franken

Der starke Franken gilt als sicherer Hafen in Zeiten globaler Unsicherheit. Die Nachfrage nach eidgenössischen Anleihen ist entsprechend hoch, wie «Morningstar» berichtet.

Die Schweizer Wirtschaft steht jedoch vor Herausforderungen: Eine zu starke Währung schmälert die Margen der Exportindustrie.

Die SNB agiert traditionell vorsichtig und setzt Zinssenkungen oder Interventionen dosiert ein. Experten erwarten, dass die Nationalbank erst bei klarer Deflation entschiedene Massnahmen ergreift.

Kommentare

User #1622 (nicht angemeldet)

…Schweizer Kapital ins Ausland, und umgekehrt; ähnlich wie Migrations-Bewegungen…!

User #2128 (nicht angemeldet)

Der Warenkorb, der zur Berechnung der Inflation verwendet wird ist auch nicht gerade perfekt, um die Kostenentwicklung der Bevölkerung abzubilden. Und man muss nur mal nach Deutschland schauen, hier wurden einfach bestimmte Preistreiber wie Wohnen und Energie systematisch untergewichtet, um die Inflation besser aussehen zu lassen.

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