Im vergangenen Jahr holte Stadler Rail so viele Aufträge wie noch nie. Dem Zughersteller machten allerdings die Frankenstärke zu schaffen.
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Stadler Rail liefert an die Österreichischen Bundesbahnen 35 weitere Doppelstockzüge aus. - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um 44 Prozent auf 75,1 Millionen Franken tauchte der Reingewinn von Stadler Rail.
  • Das Ergebnis rissen Frankenstärke und Finanzverluste in die Tiefe.

Im vergangenen Jahr hat der Zughersteller Stadler Rail so viele Aufträge gewonnen, wie noch nie. Von der Franken-Stärke wurde der Gewinn aber zerzaust. Der Reingewinn tauchte unter dem Strich um 44 Prozent auf 75,1 Millionen Franken.

Das Ostschweizer Unternehmen gab am Mittwoch bekannt, dass die Frankenstärke und Finanzverluste das Nettoergebnis in die Tiefe rissen. Dem Konzern von Patron Peter Spuhler machten zudem Lieferkettenprobleme zu schaffen.

Betriebsgewinn fiel um acht Prozent

Der Betriebsgewinn EBIT fiel um acht Prozent auf 205,1 Millionen Franken. Die EBIT-Marge sank auf 5,5 Prozent nach 6,2 Prozent im Vorjahr. Ohne die negativen Währungseffekte hätte Stadler eine EBIT-Marge von rund sieben Prozent erzielt, wie es heisst.

Zugutekam dem Unternehmen ein Einmaleffekt in Höhe von 21,3 Millionen. Diese fand im Zusammenhang mit der im vergangenen Dezember angekündigten Akquisition der deutschen Signaltechnikfirma BBR statt.

Der Umsatz legte dagegen auf 3,75 Milliarden Franken zu. Das ist ein neuer Rekord, der um 3,2 Prozent über der bisherigen Bestmarke aus dem Vorjahr legt.

Auch der Auftragseingang (8,56 Milliarden) und der Auftragsbestand (22,0 Milliarden) erreichten neue Spitzenwerte. Damit ist das Auftragspolster um 4,1 Milliarden Franken dicker als vor zwölf Monaten.

Stadler Rail: Fast alle Erwartungen verfehlt

Damit hat Stadler die Erwartungen der Finanzgemeinde auf allen Ebenen, mit Ausnahme der Dividende verfehlt. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,90 Franken je Aktie erhalten.

Für das neue Geschäftsjahr 2023 erwartet Stadler wiederum einen Umsatz von 3,7 bis 4,0 Milliarden Franken. Die EBIT-Marge soll auf einem vergleichbaren Niveau wie 2022 zu liegen kommen. Zur Bereitstellung der benötigten Kapazitäten rechnet Stadler 2023 mit Investitionen von circa 200 Millionen Franken.

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Stadler Rail besitzt ein Werk in Salt Lake City. - keystone

Bis 2025 soll der Umsatz von Stadler Rail jährlich im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die Investitionen sollen auf 120 bis 150 Millionen Franken sinken, von rund 200 Millionen im vergangenen Jahr.

Angesichts des Gegenwinds durch die Währungen, Inflation und Lieferkettenproblemen hat der Konzern allerdings im August das Ziel der EBIT-Marge zurückgeschraubt. Bis 2025 soll diese sieben bis acht Prozent betragen. Unter normalen Umständen könnte Stadler Rail acht bis neun Prozent EBIT-Marge erreichen, hatte Konzernchef Peter Spuhler gesagt.

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