Solarenergie: Kosten und Erträge mit einem Energierechner ermitteln
Um Solarenergie effektiv zu nutzen, kann ein Solarenergierechner helfen. Darauf sollten Sie bei der Auswahl des Rechners achten.

Das Wichtigste in Kürze
- Um Erträge und Kosten zu ermitteln, greift man am besten zu einem Solarenergierechner.
- Der Rechner sollte verschiedene Kriterien erfüllen.
Mit einem Solarenergierechner lassen sich die wichtigsten Kalkulationen für die Installation einer Solaranlage ausführen. Dabei spielen nicht nur die Installationskosten selbst eine Rolle. Mindestens genauso wichtig ist die Frage nach der Rentabilität.
Diese fragt danach, ab wann sich die Solaranlage amortisiert und sozusagen Geld verdient. Je nach Grösse der Anlage, Installationskosten und Vergütung der örtlichen Elektrizitätswerke kann es hier grosse Schwankungen geben.
Die wichtigsten Punkte des Solarenergierechners
Ein guter Solarenergierechner kalkuliert zunächst die exakte Grösse und Ausrichtung der Solaranlage. Dazu wird die Dachgrösse eingegeben, der Neigungswinkel des Dachs und die Nord-Süd-Ausrichtung.
Einige sind so fortschrittlich, dass das eigene Haus mittels Google Earth konkret angezeigt werden kann. Aus den Angaben kalkuliert der Solarenergierechner dann das Potenzial zur Erzeugung von Solarenergie.

Durch die Standortangabe kann der Solarenergierechner mit den durchschnittlichen Wetterdaten des Wohnortes kalkulieren. Dies ist wichtig, um die jährliche Sonnenlichtausbeute zumindest annähernd zu berechnen.
Beim Neigungswinkel spielt vor allem die Dachform eine Rolle. Handelt es sich um ein klassisches Satteldach mit etwa 30 Grad Neigungswinkel? Bei einem Flachdach kommen zusätzliche Kosten für spezielle Träger hinzu, mit denen die Solarmodule schräg aufgestellt werden.
Solarenergie: Eigenverbrauch und Vergütung
Im nächsten Schritt wird der Eigenverbrauch der Solarenergie berechnet. Dabei ist es wichtig, den aktuellen Jahresverbrauch zu kennen. Ausserdem wird hier angegeben, welche verschiedenen Installationen den passenden Solarstrom benötigen.
Sollen Heizung und Warmwasser mit Solarstrom betrieben werden? Gibt es Ladesäulen für E-Autos? Mit dieser Kalkulation wird errechnet, welcher prozentuale Anteil für den Eigenverbrauch benötigt wird.

Der Rest Solarenergie kann dann ins Netz gespeist und verkauft werden. Mithilfe der Standortangabe weiss der Solarenergierechner, welches Elektrizitätswerk zuständig ist und welche Vergütung dieses zahlt.
Im letzten Schritt werden dann die Kosten für die Solaranlage mit dem Ertrag abzüglich der Betriebskosten verrechnet. Auch die etwaige Förderung durch den Bund fliesst in die Berechnung ein. So lässt sich die Amortisationszeit berechnen. Im Schnitt liegt diese bei etwa 20 bis 25 Jahren.
Die Variablen beim Solarenergierechner
Die meisten Solarenergierechner legen bei der Berechnung die heute üblichen Solaranlagen zugrunde. Neben den klassischen Solarmodulen, die mit eigenen Trägern auf das Dach montiert werden, gibt es mittlerweile noch viele weitere Alternativen.
So gibt es effizientere Glas-Glas-Module, bei denen auch die Unterseite aus Glas besteht. Diese sogenannten Perc-Solarzellen reflektieren das Sonnenlicht in die Zelle und ermöglichen eine grössere Stromausbeute. Immer beliebter werden ästhetische In-Dach-Module und Solarziegel, bei denen die Solaranlage optisch mit dem Dach verschmilzt.

Da sie teurer sind, sollte der Solarenergierechner eine entsprechende Auswahlmöglichkeit für den gewünschten Solarzellentyp bieten. Innerhalb aller Modultypen gibt es dann wiederum Preisunterschiede je nach Gestaltung und Herstellung.
Vergleichen lohnt
Zuletzt spielt natürlich der Anbieter mit seinen Montagekosten eine Rolle. Hier kann der Solarenergierechner nicht mehr helfen, sofern es sich nicht um den Rechner auf der Seite eines Anbieters handelt. Dieser wird dann seine eigenen Preise zur Kalkulation nutzen.
Es lohnt sich also, mehrere Anbieter in der eigenen Region zu vergleichen. Als Ausgangspunkt für eine allgemeine Kalkulation ist der Solarenergierechner des Bundesamtes für Energie zu empfehlen.