Solarenergie ist eine erneuerbare Ressource, aber was passiert mit den alten Solarmodulen? So entsorgen Sie alte Solarmodule richtig.
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Solarmodule müssen fachgerecht entsorgt werden. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis zu 95 Prozent eines Solarmoduls sind recycelbar.
  • Seit dem 1. Januar 2022 ist das Recycling von Photovoltaikanlagen gesetzlich verordnet.
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Bei der Suche nach einer Energiequelle hebt sich die Solarenergie durch ihren geregelten Recyclingprozess von den anderen ab.

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Die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) bei Solarenergie wird meist bereits durch Importeure entrichtet. - Pexels

Das gilt nicht nur für Photovoltaikmodule, sondern auch für Batterien und Speichersysteme, für die eine vorfinanzierte Entsorgungsgebühr (vRG) erhoben wird. Seit dem 1. Januar 2022 ist auch das Recycling von Photovoltaikanlagen gesetzlich verordnet.

Daraus bestehen Photovoltaikmodule

Photovoltaikmodule bestehen hauptsächlich aus Glas, Metallen wie Kupfer und Aluminium, Kunststoffen und einer winzigen Menge an Halbleitermaterial.

Bei siliziumbasierten Modulen macht der Halbleiter etwa zwei Prozent des Modulgewichts aus. Dies, während die nicht siliziumbasierten Varianten mit einem noch geringeren Anteil von 0,1 Prozent bis 1,2 Prozent auskommen.

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Die Hersteller verwerten beim Recycling die Materialien wieder und kommen dabei auf Quoten bis zu 90 Prozent. - Pexels

Dieser Prozentsatz sinkt bei der PV-Herstellung weiter, da mit modernen Technologien immer dünnere Schichten hergestellt werden. So können bis zu 90 Prozent der verwendeten Materialien wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden.

Solarenergie: So wird ein Solarmodul recycelt

Alte Module werden sorgfältig und verantwortungsbewusst recycelt. Der Aluminiumrahmen, die Kabel und die Elektronik werden für das direkte Recycling getrennt, während die restlichen Komponenten geschreddert werden.

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Nach dem Abbau können die Solarmodule recycelt werden. - Pexels

Durch die thermochemische Trennung mittels Pyrolyse können Solarmodule in ihre Bestandteile zerlegt und recycelt werden. Bei Temperaturen um 600 Grad und unter Ausschluss von Sauerstoff verbrennt der Kunststoff. Es entsteht eine metallhaltige Flüssigkeit, die wiedergewonnene Siliziumpartikel enthält.

Durch pH-Fällung und weitere chemische Prozesse wird dieses Material herausgefiltert. Anschliessend wird es für die Wiederverwendung in der neuen Produktion komprimiert.

Weitere chemische Prozesse sorgen dafür, dass das Material von Solarmodulen recycelt und wiederverwendet wird.

Die vorgezogene Recyclinggebühr

Swissolar und Sens eRecycling haben sich der Nachhaltigkeit verschrieben und 2014 eine Vereinbarung geschlossen. Sie sorgen für die verantwortungsvolle Rückführung von Photovoltaik-Modulen in der Schweiz.

Importeure zahlen bei der Einfuhr von Solarmodulen in das Land einen vorgezogenen Recyclingbeitrag. Mit dem können sie später die Solarmodule kostenlos bei einer Sammelstelle ihrer Wahl abgeben.

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Grössere Mengen an Solarmodulen können kostenlos abgeholt werden. - Pexels

Zudem können grössere Mengen (ab zehn Modulen) auch kostenlos abgeholt werden. Leider gibt es, wie in anderen Bereichen, auch hier einen Haken. Achten Sie bei Ihrer Rechnung der Solarmodule unbedingt darauf, ob die vRG bereits entrichtet wurde. So bleibt die Gewinnung von Solarenergie fair.

Die PV-Module von Sens werden in Deutschland verantwortungsvoll recycelt. Der Grund: Die Kapazitäten in der Schweiz sind begrenzt, und das Recycling vor Ort lohnt sich wirtschaftlich nicht.

Befürworten Sie das Recycling von Solarmodulen?

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