Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im dritten Quartal ihre Devisenmarktinterventionen wieder zurückgefahren. Sie starten somit passiver ins neue Jahr.
Schweizerische Nationalbank
Der Schriftzug der SNB. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SNB hat die Devisenmarktinterventionen wieder zurückgefahren.
  • Der Dollar ist wieder stärker im Kurs und hat über drei Prozent zugelegt.

Im dritten Quartal drosselt die Schweizerische Nationalbank (SNB) drosselt ihre Devisenmarktinterventionen. Somit will man wieder passiver agieren zu Jahresbeginn. Von Juli bis September beliefen sich die Interventionen der SNB auf 2,79 Milliarden Franken. Am Freitag publizierte die SNB die Statistik dazu.

Im zweiten Quartal hatte die SNB für 5,44 Milliarden Franken am Devisenmarkt interveniert. Im ersten Quartal nur 296 Millionen Franken gewesen waren.

Die SNB ist somit im Gegensatz zu früheren Aufwertungsphasen bemerkenswert passiv geblieben. Im Gesamtjahr 2020 hatte sie wegen der Coronapandemie sogar so stark wie noch nie interveniert. Dabei wurden Fremdwährungen für fast 110 Milliarden Franken gekauft.

Dollar und Franken gelten in unsicheren Zeiten als sichere Häfen

Die Devisenkäufe wirken sich auch in der SNB-Bilanz aus. Bis Ende November 2021 hat die Nationalbank einen Devisenberg von 1006,4 Milliarden Franken angehäuft.

Mitte Dezember hatte die SNB ihre Absicht betont, bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt zu intervenieren. Denn sie sieht den Franken als nach wie vor «hoch bewertet» an.

Aktuell ist der Euro mit Kursen deutlich unter 1,04 Schweizer Franken so schwach wie seit 2015 nicht mehr. Ausschlaggebend für die Schwäche des Euro ist, dass sich die Wirtschaft der USA und der Schweiz besser entwickelt.

Zudem gelten Dollar und Franken in unsicheren Zeiten als sichere Häfen. Dazu kommt, dass die Inflation in der Schweiz deutlich geringer ist als im Euroraum. Dies stärkt den Franken zum Euro zusätzlich.

Dollar wieder stärker im Kurs

Noch im März kostete ein Euro 1,1153 Franken. Danach fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung bis heute auf 1,03355 Franken. Den tiefsten Stand seit Aufhebung des Euro-Mindestkurs durch die SNB im Januar 2015.

Dagegen hat der Dollar seit Jahresanfang Jahr um über drei Prozent zugelegt und kostet aktuell 0,9138 Franken. Der Euro hat gleichzeitig zum Greenback knapp acht Prozent eingebüsst. Daher hat sich der Euro zum Franken abgeschwächt.

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