SNB-Protokolle sollen Wirksamkeit der Geldpolitik erhöhen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird künftig ihre internen geldpolitischen Diskussionen veröffentlichen.

Die SNB folgt dem Beispiel anderer Notenbanken und wird ein Protokoll ihrer bislang geheimen geldpolitischen Diskussionen publizieren. Dies sei kein Selbstzweck, sagte SNB-Präsident Martin Schlegel am Donnerstag anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung.
Die Publikation eines Protokolls, was vor zwei Wochen angekündigt worden war, helfe vielmehr bei der Erfüllung des Mandats, so der SNB-Chef. Konkret erhofft sich Schlegel von diesem Kommunikationsinstrument, dass es die Transmission der Geldpolitik unterstützt. Mit anderen Worten: Die geldpolitischen Entscheide sollen dank der Protokolle noch mehr die gewünschte Wirkung entfalten als heute.
Kommunikation zur Unterstützung
Das erste Protokoll soll in vier Wochen auf der Internetseite der SNB veröffentlicht werden. Auf die Frage, warum derart verzögert, sagte Schlegel nur, man folge damit der Praxis anderer Notenbanken und halte die Frist für sinnvoll.
«Das Protokoll werde vier bis fünf Seiten umfassen», sagte Schlegel. «In der Zusammenfassung kommt insbesondere zum Ausdruck, wie wir Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds einschätzen und welchen geldpolitischen Handlungsbedarf wir daraus ableiten.»
Transparenz mit Grenzen
Die Transparenz hat allerdings Grenzen: In den Zusammenfassungen würden verschiedene Überlegungen und Argumente aus der Diskussion dargelegt, diese würden aber nicht einzelnen Direktoriumsmitgliedern zugewiesen, so Schlegel.
«Wir diskutieren an unseren Lagebeurteilungen offen und vor allem ergebnisoffen; für unsere Entscheidungsfindung ist die offene Diskussionskultur zentral, und unsere Zusammenfassungen werden dem Sorge tragen.»