SNB kauft wegen Frankenstärke Devisen in Milliardenhöhe

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Zürich,

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Devisen im Gegenwert von über 5 Milliarden Franken erworben.

Währungen Devisen
In den vorausgehenden paar Quartalen hatte die SNB ebenfalls jeweils Devisen gekauft, allerdings immer in eher geringem Umfang. (Symbolbild) - keystone

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im zweiten Quartal 2025 relativ stark interveniert am Devisenmarkt. Um den starken Anstieg des Frankens seit Beginn des Jahres zu bremsen, hat sie Devisen im Gegenwert von über 5 Milliarden Franken erworben.

Die SNB kaufte von April bis Juni 2025 Devisen im Gegenwert von 5058 Millionen Franken, wie aus einer am Dienstag publizierten Statistik hervorgeht. Die Notenbank gibt die Interventionen für ein bestimmtes Quartal jeweils am Ende des Folgequartals bekannt.

In den vorausgehenden paar Quartalen hatte die SNB ebenfalls jeweils Devisen gekauft, allerdings immer in eher geringem Umfang. Im ersten Quartal 2025 etwa waren es nur 49 Millionen, im vierten Quartal 2024 103 Millionen. Im gesamten Jahr 2024 waren es insgesamt lediglich 1,2 Milliarden.

Anfang 2024 hatte die SNB eine Kehrtwende vollzogen und erstmals seit dem Startquartal 2022 wieder Devisen gekauft. Davor war die SNB in grossem Stil als Verkäuferin aufgetreten. Damit wollten die Währungshüter den Franken stärken, um die importierte Inflation niedrig zu halten, die nach dem Ende der Coronapandemie und dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 nach oben geschossen war.

So veräusserte die SNB etwa im Jahr 2022 Devisen in der Höhe von 22,3 Milliarden Franken. Im Jahr 2023 schwollen die Devisenverkäufe auf knapp 133 Milliarden Franken an. In früheren Jahren war die SNB allerdings zumeist eher als Käuferin aufgetreten, da der Franken etwa wegen der Eurokrise stark gestiegen war.

SNB führt regelmässig Gespräche mit den USA

Für die SNB sind Devisenkäufe heikel. So hat etwa das US-Finanzministerium die Schweiz zuletzt im Juni zusammen mit acht weiteren Ländern auf eine Überwachungsliste möglicher Währungsmanipulatoren gesetzt. Die Behörde will entsprechend die Währungspraktiken und die Wirtschaftsmassnahmen dieser Länder besonders beobachten.

Die Schweiz hat relativ grosse Handelsüberschüsse gegenüber den USA und wurde deswegen von Donald Trump mit Strafzöllen von 39 Prozent belegt. Die SNB ihrerseits betont allerdings immer wieder, dass sie kein Währungsmanipulator sei. Wenn die sie interveniere, sei dies jeweils nur zur Erreichung des Preisstabilität, heisst es von der hiesigen Notenbank jeweils.

Die SNB führt diesbezüglich auch regelmässig Gespräche mit den USA. Erst am (gestrigen) Montag haben das Finanzdepartement, die SNB und das US-Finanzministerium eine gemeinsame Erklärung in makroökonomischen und wechselkursbezogenen Fragen unterschrieben. Mit der Erklärung würden die beiden Staaten ihr Bekenntnis zu bestehenden Prinzipien des Internationalen Währungsfonds bei Währungspraktiken bekräftigen, hiess es.

Insbesondere würden beide Länder Wechselkurse nicht dazu benutzen, Zahlungsbilanzanpassungen zu verhindern oder sich unfaire Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Zudem bestätigt die Erklärung gemäss Communiqué, dass Devisenmarktinterventionen für die SNB ein wichtiges geldpolitisches Instrument sind, um angemessene monetäre Rahmenbedingungen zu gewährleisten und die gesetzliche Aufgabe der Preisstabilität zu erfüllen.

Ob sich Präsident Trump davon allerdings beeindrucken lässt, ist eine andere Frage.

Kommentare

User #2116 (nicht angemeldet)

Wenn das nur gut kommt…!?

User #2083 (nicht angemeldet)

wenn ich Fremdwährungen Dollar oder Euro im Milliardenbereich kaufe .....und diese Währungen kontinuierlich abwerten .... dann weiss man was ende des Jahren für eine Bilanz zu erwaten ist ....

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