Der SMI schloss am Freitag um 3,2 Prozent im Minus. Ausgelöst wurde der Kursrutsch von den Meldungen über einen Angriff russischer Truppen auf ein AKW.
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Der Swiss Market Index (SMI). - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die europäischen Börsenplätze sackten am Freitag ab.
  • Der SMI schloss bei 11'300 Punkten.
  • Das ist der tiefste Wert seit Mai 2021.

Der Schweizer Aktienmarkt (SMI) hat am Freitag gemeinsam mit den anderen europäischen Börsenplätzen massive Verluste hinnehmen müssen.

Die Ereignisse zeigten drastisch, was alles in einem solchen Krieg passieren könne. Und wie gross die Gefahr für ganz Europa und die Welt sei, kommentierte ein Händler.

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag gemeinsam mit den anderen europäischen Börsenplätzen massive Verluste hinnehmen müssen. Der Leitindex SMI sank auf den tiefsten Wert seit Mai 2021. Ausgelöst wurde der Kursrutsch von den Meldungen über einen Angriff russischer Truppen auf das grösste Atomkraftwerk Europas in der Südukraine.

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Eine Überwachungsaufnahme zeigt Explosionen im AKW Saporischschja. - ZAPORIZHZHIA NUCLEAR AUTHORITY/AFP

Die Nachrichten aus der Ukraine dürften das Geschehen an den Finanzmärkten weiterhin dominieren und für hohe Marktschwankungen sorgen. Gleichzeitig näherte sich der Franken, der als «sicherer Hafen» in Krisenzeiten gilt, der Parität zum Euro an.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss am Freitagabend um 3,2 Prozent im Minus auf 11'300 Punkten. Auf Wochensicht hat er damit 5,7 Prozent nachgegeben.

Auch die weiteren wichtigen Börsenplätze gingen mit massiven Verlusten ins Wochenende: So verlor der deutsche Leitindex Dax 4,4 Prozent, der französische CAC40 5,0 Prozent. Und der britische Leitindex FTSE gab 3,5 Prozent nach. Der US-Leitindex Dow Jones notierte am frühen Abend 0,8 Prozent im Minus.

SMI: Schwergewichte mit unterdurchschnittlichen Abgaben

Heftige Verluste gab es am Schweizer Markt etwa für die Aktien der Uhrenhersteller Swatch (-7,5%) und Richemont (-5,9%). Erneut standen aber auch die Aktien der Grossbanken UBS (-7.0%) und Credit Suisse (-6,4%) massiv unter Druck. Dagegen bewahrten die SMI-Schwergewichte Nestlé (-1,9%) und Roche (-1,7%) den hiesigen Markt mit unterdurchschnittlichen Abgaben vor einem noch deutlicheren Kursrückgang.

Der Euro geriet zum Schweizer Franken massiv unter Druck und sank am Freitagnachmittag bis auf einen Tiefstwert von 1,0018 Franken. Womit er nur noch minim mehr als einen Franken kostete. Die europäische Gemeinschaftswährung war bisher erst einmal unter die Parität zum Franken abgerutscht. Dies bei der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar 2015.

Ob die SNB intervenierte und zumindest versuchte, die Aufwertung des Frankens zu verlangsamen, ist nicht bekannt. Möglicherweise wird man dazu in den neuesten Zahlen der SNB-Sichtguthaben, die wöchentlich veröffentlicht werden, gewisse Anzeichen sehen. Die nächste Veröffentlichung steht am Montag an.

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