SGS baut US-Prüfgeschäft mit Grossübernahme aus
SGS plant eine Grossübernahme in den USA. Der Warenprüfkonzern kauft das nordamerikanische Prüfunternehmen Applied Technical Services (ATS).

Der Warenprüfkonzern SGS will das Geschäft in den USA ausbauen und tätigt dazu eine Grossübernahme. SGS kauft das nordamerikanische Prüfunternehmen Applied Technical Services (ATS) mit insgesamt 2100 Mitarbeitenden und 85 Prüfeinrichtungen auf dem Kontinent verteilt.
ATS blickt laut einer Mitteilung vom Mittwoch auf eine über 60-jährige Unternehmensgeschichte zurück und bietet Prüflösungen und -dienstleistungen für Fabriken, die Luft- und Raumfahrt, die Rüstungsindustrie oder auch die Stromproduktion und -verteilung an. Den Sitz hat das Unternehmen in Marietta nahe Atlanta.
Mit der auf 1,325 Milliarden Dollar bewerteten Übernahme werde SGS dem bis 2027 gesetzten Ziel, die Präsenz in Nordamerika zu stärken, einen bedeutenden Schritt näher kommen, wird Konzernchefin Géraldine Picaud in der Mitteilung zitiert. Der Zukauf sei ein Meilenstein für SGS.
Ziele von Strategie 2027
Im Rahmen der Strategie 2027 will SGS unter anderem den Konzernumsatz jährlich um 6 bis 9 Prozent steigern und strebt in Nordamerika allein im Vergleich zu 2023 eine Verdoppelung an. Mit ATS werde das Umsatzniveau dort auf über 1,5 Milliarden US-Dollar ansteigen, hiess es.
SGS geht davon aus, dass die Übernahme von ATS bis Ende 2025 oder bis spätestens Anfang 2026 abgeschlossen werden kann. Ab 2026 erwartet SGS dann einen Umsatzbeitrag der Gesellschaft in Höhe von 460 Millionen Dollar, der EBITDA-Beitrag soll bei 95 Millionen liegen – vor Synergie-Effekten.
Synergiepotenzial und Finanzierung
Mit Blick auf das Synergiepotenzial peilt SGS laut den Angaben in den ersten drei Jahren nach Ende der Transaktion einen EBITDA-Beitrag von mindestens 30 Millionen Dollar jährlich an. Und der Beitrag zum Gewinn pro Aktie des Konzerns werde ab dem ersten Jahr positiv sein.
Zudem dürften das Umsatzwachstum und die operative Marge verbessert werden, wie SGS weiter schrieb. ATS werde für SGS den Eintritt in neue attraktive Segmente eröffnen. Zudem ergänzten sich die Angebote und Kundenportfolios der beiden Firmen gut, was grosse Cross-Selling-Chancen biete, hiess es.
Finanzieren wird SGS den Zukauf grösstenteils mit Barmittel und Fremdkapital. Ein kleiner Teil des Preises im Umfang von 100 Millionen Dollar werde indes in SGS-Aktien an einige Aktionäre und wichtige Mitarbeiter von ATS gezahlt, mit einer Haltefrist von drei Jahren.