Für den Kunden sind Self-Checkout-Kassen praktisch. Doch beim Verkaufspersonal sorgen sie für Stress, wie eine neue Studie zeigt.
anita buri
Self-Checkout kommt bei der Migros-Kundschaft an. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Hälfte der Schweiz scannt ihre Einkäufe selber ein.
  • Die Self-Checkout-Kassen führen beim Verkaufspersonal zu einer höheren Belastung.

Self-Checkout-Kassen sind im Detailhandel kaum mehr wegzudenken. Rund 4000 Stück sind bereits im Einsatz. Und die werden immer wichtiger: Die Self-Scanning-Kassen generieren während Stosszeiten bis zu 50 Prozent des Umsatzes.

Doch was heisst das für das Verkaufspersonal? Dem geht eine Studie der Universität Bern nach, die im Auftrag der Gewerkschaft Unia erstellt worden ist. Resultat mehrerer Interviews: Das Verkaufspersonal hat mehr Stress, mehr Aufgaben. Da die Automaten immer beaufsichtigt werden müssen, entsteht durch das lange Stehen eine höhere körperliche Belastung. Die Studienautoren kommen zum Schluss, dass die Arbeit im Detailhandel in den letzten Jahren «deutlich anstrengender» geworden ist.

Kunden respektloser

Das Verkaufspersonal klagt zudem, dass es an den Self-Checkout-Kassen immer wieder zu «respektloser Behandlung» durch die Kundschaft komme. Dazu gehören verbale, aber auch physische Übergriffe. 

«Die technischen Neuerungen führen zu viel breiter gefassten Aufgabenprofilen als bisher. Das muss sich in einer Verbesserung der Arbeits- und Lohnbedingungen niederschlagen», sagt Anne Rubin, verantwortliche für den Detailhandel bei der Unia. «Dies umso mehr, als die Unternehmen mit den automatischen Kassensystemen Einsparungen erzielen.» Die Gewerkschaft fordert zudem einen besseren Schutz der physischen und psychischen Integrität und mehr Weiterbildungen.

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