Letzten Sommer sei die Swiss «unglaublich zuverlässig» gewesen – das wolle man in diesem Jahr auch wieder hinkriegen, so CEO Dieter Vranckx.
Das Interview mit Dieter Vranckx.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Swiss-Chef Dieter Vranckx will diesen Sommer wieder eine gute Flugplanstabilität.
  • Doch für die allgemeine Pünktlichkeit sei die Airline nicht alleine verantwortlich.

Lange Wartezeiten, Verspätungen und Flug-Streichungen – das soll es diesen Sommer bei der Swiss möglichst nicht geben. «Wir sorgen dafür, dass wir alles, was in unserer Verantwortung ist, optimal planen», sagte Swiss-Chef Dieter Vranckx. Am Rande des Swiss Economic Forum in Interlaken gab er «AWP Video» ein Interview.

Letztes Jahr sei die Fluggesellschaft selbst «unglaublich zuverlässig» gewesen. «Das klare Ziel ist es, diese Zuverlässigkeit auch diesen Sommer – als Swiss – wieder zu erreichen», betonte er.

Swiss nicht alleine für Pünktlichkeit verantwortlich

Doch die Airline ist bekanntlich nicht alleine für ihre Pünktlichkeit verantwortlich: Auch Check-in, Gate- oder Rampenabfertigung, Sicherheitskontrollen oder Pass-Checks, die die Kantonspolizei Zürich übernimmt, können zu Verspätungen führen. Bei der Sicherheitskontrolle gibt es derzeit lange Schlangen wegen Personalmangels bei der Kantonspolizei.

GAV
Das Kabinenpersonal der Swiss kündigt im Frühling 2024 den Gesamtarbeitsvertrag. (Symbolbild) - keystone

Etwas weiter in der Zukunft könnte jedoch auch die Zuverlässigkeit der Fluggesellschaft selbst auf dem Spiel stehen: Denn nachdem das Kabinenpersonal der Swiss den Gesamtarbeitsvertrag GAV per Frühling 2024 gekündigt hat, wäre sogar ein Streik möglich. Bis dahin müssen sich die Parteien noch einig werden.

Streik soll umgangen werden

Doch soweit soll es laut Vranckx nicht kommen: «Das Thema GAV für das Kabinenpersonal hat für mich oberste Priorität», erklärte der Swiss-Chef: «Wir setzen alles daran, so schnell wie möglich eine vernünftige, intelligente und gute Lösung zu finden.»

Derweil geht nach der Pandemie das Reisefieber weiter und die Bevölkerung reist wieder weiter weg, häufig mit dem Flugzeug. «Die Nachfrage ist noch immer stark, die Flüge sind voll», so Vranckx.

Klimafreundliche Flieger für CO2-Netto-Null bis 2050

Seit dem ersten Quartal dieses Jahres hat die Swiss bei ihrem Buchungssystem die Option der CO2-Kompensation eingebaut. Die Käufe solcher von Vranckx als «grüne Tarife» bezeichneten Tickets hätten sich inzwischen verdreifacht.

Swiss
Die Swiss will bis 2050 klimaneutral werden. (Symbolbild) - keystone

Um das von der Swiss angepeilte Ziel von Netto-Null bis 2050 zu erreichen, sieht Vranckx drei Pfeiler: Erstens brauche es neue Flugzeuge. «Neue Flugzeuge führen zu einer CO2-Reduktion von 20 Prozent – das ist also ein ganz grosser Hebel», sagt er.

Eine weitere Möglichkeit zur CO2-Reduktion seien synthetische Treibstoffen. «Und der dritte Hebel ist die Technologie: Wir arbeiten mit Google und anderen Technologieunternehmen zusammen und investieren in Technologie», so Vranckx.

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