Die Schweizer Reisebranche ist nach der Corona-Krise im Aufschwung. Drei Viertel des Umsatzes von 2019 will man dieses Jahr erreichen.
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Broschüren verschiedener Destinationen im Reisebüro von Hotelplan. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Reisebranche erholt sich schrittweise von der Corona-Krise.
  • Der Schweizer Reise-Verband rechnet mit drei Viertel des Umsatzes von vor der Pandemie.
  • Das Europageschäft boomte im Sommer. Fernreisen schwächeln aber weiterhin.

Die Schweizer Reisebranche befindet sich nach dem Corona-Sturmtief wieder im Aufwind. Der Durchschnittsumsatz der Reisebüros ist im vergangenen Jahr zwar immer noch so niedrig geblieben wie im Katastrophenjahr 2020, aber die Verluste konnten dank Staatshilfe eingedämmt werden.

Und im laufenden Jahr erwartet die Branche, wieder drei Viertel des Umsatzes eines Jahres vor der Pandemie zu erreichen, wie der Schweizer Reise-Verband (SRV) am Donnerstag vor den Medien in Zürich mitteilte. Allerdings nur, wenn «die Zukunft nicht mit negativen Überraschungen aufwartet».

Asien- und Afrika- schwächer als Europageschäft

2022 rechnen die Reisebüros wieder damit, 76 Prozent des Umsatzes von 2019 zu erzielen, wie aus einer Befragung des SRV in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen hervorgeht. Im nächsten Jahr soll das Geschäftsvolumen dann 88 Prozent erreichen.

flughafen zürich
Ein Flugzeug landet am Flughafen Zürich. - dpa

Zwar laufe das Europageschäft teilweise besser als vor der Pandemie, erklärte SRV-Geschäftsführer Walter Kunz. Im Sommer gab es einen Buchungsboom. Aber das könne das fehlende Fernreisegeschäft nicht kompensieren, wo die Umsätze und Margen viel höher seien.

Die Buchungen für Asien-Reisen würden zwar anziehen, seien aber bei weitem noch nicht auf dem Stand vor der Krise, sagte Kunz. Das gleiche gelte für Afrika. «Die Leute sind zurückhaltender.»

Zu viele Stellen gestrichen

Die Branche hat in der Krise weit über 1000 Vollzeitstellen gestrichen, um zu sparen. Nun hat sie zu wenige Mitarbeiter, um die steigenden Buchungen zu bewältigen. Der Arbeitsmarkt sei ausgetrocknet, sagte Kunz. Man sei ja nicht die einzige Branche, die Leute suche.

Es sei ein Fehler gewesen, so viele Stellen abzubauen, sagte Kunz: «Es gibt Reisebüros, die zugeben, zu viele Leute entlassen zu haben.

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