Der Bundesrat hat heute ein Paket zur Förderung der Schweizer Airlines verabschiedet. Die Luftfahrtbranche zeigt sich höchst erfreut.
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Vom Bund will die Swiss und weitere Schweizer Airlines mit Milliarden unterstützen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund unterstützt Schweizer Airlines mit 1,9 Milliarden Franken.
  • Für die Schweizer Luftfahrt bedeutet dies, der erhoffte Neustarkt nach der Corona-Krise.

Die Corona-Pandemie hat die Luftfahrt praktisch lahmgelegt. Airlines rund um den Globus kämpfen um ihre Existenz – dazu gehören auch Swiss und Edelweiss.

Der Bundesrat hat deshalb ein Hilfspaket für Schweizer Airlines verabschiedet. Satte 1,9 Milliarden Franken sollen die Verpflichtungskredite umfassen.

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Die Swiss ist froh, wenn man alle benötigten Dokumente am Schalter bereithält. - Keystone

Den grossen Fluggesellschaften Swiss und Edelweiss soll bei der Überbrückung von Liquiditätsengpässen mit Garantien geholfen werden. 85 Prozent der in Anspruch genommenen Mittel, maximal aber 1,275 Milliarden Franken, sollen durch Garantien des Bundes gesichert werden. Eine Kapitalbeteiligung an der Swiss oder an Edelweiss wird laut dem Bundesrat nicht angestrebt.

Jubel bei der Schweizer Luftfahrt

Swiss und Edelweiss sind über die finanzielle Hilfe des Bundes höchst erfreut. In Kombination mit drastischen Sparmassnahmen und der Unterstützung der Muttergesellschaft reiche der Betrag in Höhe von 1,5 Milliarden Franken aus, um den Liquiditätsbedarf zu sichern, schrieb die Swiss in einer Stellungnahme.

Auch der Dachverband der schweizerischen Luft- und Raumfahrt Aerosuisse begrüsst die finanziellen Hilfen. Nur so könne ein Neustart nach der Coronakrise wieder gelingen, schrieb Aerosuisse in einer Mitteilung.

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Thomas Klühr, Chef der Schweizer Fluggesellschaft Swiss. - Keystone

Dass die Kredite an Auflagen gebunden sind, beurteilt der Verband positiv. Die Schweizer Luftfahrt sei vor der Coronakrise äusserst gesund gewesen, erklärte Hurter: «Deshalb wird sie auch in der Lage sein, nach einem erfolgreichen Neustart die Überbrückungshilfe an den Bund wieder zurückzahlen zu können.»

Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV-GATA fordert mehr Auflagen

Auch die Luftfahrtsektion der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV-GATA begrüsst die finanzielle Unterstützung des Bundes für die Fluggesellschaften. Gleichzeitig fordert er aber auch Lösungen für die flugnahen Betriebe und zusätzliche Auflagen für die Begünstigten.

Zehntausende von Stellen seien an die Schweizer Luftfahrt gebunden. Derzeit seien viele Mitarbeitende in der Branche von Kurzarbeit betroffen und müssten um ihre Stellen bangen.

SEV-GATA-Präsident Philipp Hadorn erklärt, dass es notwendig sei, dass die betroffenen Unternehmen sich künftig an bestimmte Massnahmen halten. Gefordert wird unter anderem, dass während der Nutzung der Unterstützungsmassnahmen keine Mitarbeitenden aus wirtschaftlichen Gründen entlassen werden dürften.

Zudem sollten die begünstigten Unternehmen zur Einhaltung von sozialen Standards und einem Gesamtarbeitsvertrag verpflichtet werden. Die Gewerkschaft fordert zudem von den Unternehmen, die von den Bundesgeldern profitieren, dass sie sich nachweislich für die Weiterentwicklung und Innovation im Bereich einer ökologischeren Luftfahrt einsetzen. Ausserdem sollte das Top-Kader der begünstigten Betreibe auf Bonuszahlungen verzichten und keine Dividenden ausschütten dürfen.

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