Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag eine wahre Berg- und Talfahrt erlebt.
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Schweizer Börse in Zürich. - keystone

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag eine wahre Berg- und Talfahrt erlebt. Nach enttäuschenden US-Inflationsdaten sackte der Leitindex SMI am Nachmittag um über 200 Punkte auf ein neues Jahrestief ab, drehte aber bis Börsenschluss mit einer steigenden US-Börse wieder zurück ins Plus.

Die im September nur leicht zurückgegangene US-Teuerung verstärkte bei den Anlegern weltweit die Angst vor weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed.

Bereits in dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hatten sich die US-Notenbanker entschlossen gezeigt zur weiteren Bekämpfung der hohen Teuerung. Sie würden dabei bewusst auch eine Rezession in Kauf nehmen, befürchten Marktbeobachter.

Der SMI schloss 0,28 Prozent im Plus bei 10'227,90 Zählern, nachdem er am Nachmittag ein neues Jahrestief von 10'011 Punkten gesetzt hatte. Der erste Fall unter die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Punkten wurde damit erneut verhindert.

Die deutlichsten Tagesgewinne entfielen auf die seit Wochen stark schwankenden Aktien der angeschlagenen Grossbank Credit Suisse (+6,4%), nachdem diese am Tag davor noch deutlich nachgegeben hatten. Auch die Aktien der Konkurrentin UBS (+3,5%) konnten stark zulegen. Steigende Zinsen können die Erträge von Finanzunternehmen positiv beeinflussen. Am Freitag stehen indes erste Quartalszahlen von US-Grossbanken an.

Auch die Aktien der Privatbank Julius Bär (+2,1%) schlossen fester ebenso wie die Versicherungswerte Swiss Re (+1,4%) und Swiss Life (+0,8%). Die im laufenden Jahr sehr schwachen Aktien des Privatmarkt-Spezialisten Partners Group (+1,9%) konnten deutlich zulegen.

Bei den SMI-Schwergewichten gingen nur Roche (+0,1%) leicht fester aus dem Handel, Novartis (-0,3%) schlossen schwächer. Den ganzen Tag über lasteten deutliche Abgaben von Nestlé (-1,1%) auf den Indizes, der Kurs des Lebensmittelriesen sank am Nachmittag gar auf ein neues Jahrestief.

Grösste Verlierer unter den Blue Chips waren die im laufenden Jahr bereits stark gesunkenen Titel des Vakuumventilherstellers VAT (-3,2%). Der Zulieferer für die Chipindustrie hatte am Morgen seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt, wobei vor allem der Ausblick nicht überzeugen konnte, wie es bei Analysten hiess. Auch geplante Investitionskürzungen beim weltgrössten Chiphersteller TSMC hätten Sorgen mit Blick auf die Branche bei den Anlegern hervorgerufen, hiess es.

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