Beim Luft- und Raumfahrtunternehmen Ruag International hat im Geschäftsjahr 2022 der Konzernumbau aufs Ergebnis durchgeschlagen.
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Ruag International zieht sich aus Australien zurück. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ruag erzielte einen Umsatz von 945 Millionen Franken.
  • Der Betriebsgewinn schoss auf 178 Millionen Franken nach oben nach 70 Mio. im Vorjahr.
  • Grund dafür sei die Privatisierung von drei Sparten.

Beim Luft- und Raumfahrtunternehmen Ruag International hat im Geschäftsjahr 2022 der Konzernumbau aufs Ergebnis durchgeschlagen: Der Umsatz tauchte wegen des Verkaufs von Geschäftseinheiten deutlich, dafür sprang der Gewinn nach oben.

Insgesamt erzielte das bundeseigene Unternehmen noch einen Umsatz von 945 Millionen Franken. Dies gab Ruag International am Mittwoch in einem Communiqué bekannt. Das ist knapp ein Viertel weniger als vor einem Jahr.

Grund dafür sei die Privatisierung von drei Sparten: So wurde das Simulations & Trainingsgeschäft, der Munitionshersteller Ammotec mit der Munitionsfabrik in Thun und das australische Rüstungsunterhaltsgeschäft verkauft. Bereinigt um Verkaufs- und Fremdwährungseffekte wäre der Umsatz von Ruag International um 7 Prozent gestiegen, teilte das Unternehmen mit.

Reingewinn von 154 Millionen Franken

Der Betriebsgewinn (EBIT) schoss auf 178 Millionen Franken nach oben nach 70 Millionen im Vorjahr. Davon spülten die Verkäufe von Geschäftseinheiten 115 Millionen Franken in die Kasse. Dies erklärte Finanzchef Angelo Quabba am Rande der Bilanzmedienkonferenz in Zürich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Unter dem Strich klingelte ein Reingewinn von 154 Millionen Franken in der Kasse. Erst 2021 war das Unternehmen nach happigen Verlusten in den beiden Vorjahren wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

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Ein durch die Ruag konstruierter ESA-Raumfrachter. - Keystone

«Wir haben den Turnaround 2022 fortgesetzt», sagte Konzernchef André Wall vor den Medien. Das verbleibende Satelliten- und Flugzeugstrukturbau-Geschäft legte zu.

So kletterte der Umsatz in der Raumfahrtsparte um 11,7 Prozent auf 356 Millionen Franken. Dazu beigetragen haben verschiedene Grossaufträge.

Satellitenprojekt «Kuiper» von Amazon

Darunter ist etwa der grösste Auftrag der Raumfahrtsparte vom mehrere tausend Satelliten umfassenden Satellitenprojekt «Kuiper» von Amazon. Die Ruag hat sich davon die Lieferung von Teilen und Nutzlastverkleidungen für 3236 Satelliten gesichert. Im Vollausbau könnte «Kuiper» bis zu 15'000 Satelliten in die Erdumlaufbahn schicken.

Um die zusätzlichen Aufträge bewältigen zu können, hat Ruag International sowohl in den USA und Schweden in neue Produktionsstätten investiert. Dies führte zu einem Betriebsverlust der Raumfahrtsparte von 5 Millionen Franken nach einem Gewinn von 14 Millionen im Vorjahr.

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