Am Montag veröffentlichte das Bundesamt für Statistik eine Erhebung zum Rohstoffhandel in der Schweiz. Dieser Sektor zählt rund 900 Händler.
Rohstoffhandel
Produzenten- und Importpreise steigen im Mai erneut. Einfluss darauf haben die weltweit steigenden Preise im Rohstoffhandel. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Erstmals hat das BFS Zahlen zum Rohstoffhandel in der Schweiz zusammengetragen.
  • Am meisten der hiesigen Rohstoffhändler sind im Brennstoffhandel tätig.

Knapp 9'900 Menschen in der Schweiz haben 2018 bei einem der schweizweit rund 900 Rohstoffhändler gearbeitet. Am meisten davon in den Kantonen Genf und Zug. Dies zeigt eine am Montag veröffentlichte Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Es handelt sich um die ersten offiziellen Zahlen des BFS und des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) für den Rohstoffhandelssektor. Das teilte das Bundesamt am Montag mit.

Fünf Kantone machen 90 % der Beschäftigten aus

Von den geschätzten 9'881 Arbeitsplätzen der Rohstoffhändler befinden sich demnach fast die Hälfte (44 %) im Kanton Genf. Weitere 21,4 Prozent sind im Kanton Zug tätig. Im Tessin (9,5 %), Waadt (8,5 %) und Zürich (6 %) befinden sich ebenfalls verhältnismässig viele Arbeitsplätze im Rohstoffsektor.

Diese fünf Kantone machen laut der Mitteilung rund 90 Prozent der Beschäftigten des Kerns aus. Also der Händler im engen Sinn.

Der grösste Teil der Unternehmen (31,3 %) im Rohstoffsektor handelt mit Brennstoffen und Mineralölerzeugnissen. In Genf, wo die meisten Rohstoffhändler in der Schweiz ihren Sitz haben, ist sogar die Hälfte im Brennstoffhandel tätig.

Im Kanton Zug hingegen sind die Firmen eher auf den Handel mit Metallen und Erz spezialisiert. Über die ganze Schweiz machen die Metall- und Erzhändler gut ein Viertel der im Rohstoffsektor tätigen Unternehmen aus. Damit sind sie an zweiter Stelle. Fast jedes zehnte Unternehmen handelt zudem mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln.

Rohstoffhandel mit wenigen Angestellten

Die Unternehmen des Kerns beschäftigen im Durchschnitt elf Personen. Das ist etwas mehr als im gesamten Businesssektor (7,6 %). Bei über einem Viertel der im Rohstoffhandel tätigen Unternehmen wird angegeben, dass sie keine Mitarbeiter beschäftigen.

Diese Unternehmen erbringen zwar eine Leistung, doch die AHV wird auf Gruppenebene oder über eine andere gruppeninterne Stelle wird. Die AHV ist aber der Indikator für die Beschäftigungszahl. Dies erklärt das BFS auf Anfrage.

Unternehmensgruppen haben bei den Rohstoffhändlern allgemein eine grössere Bedeutung als bei anderen Branchen. In der Gesamtwirtschaft sind nur 4,8 Prozent der Firmen einer Unternehmensgruppe unterstellt. Beim Rohstoffhandel sind es ein Drittel aller Firmen.

Finanzierung ist der wichtigste Cluster

Generell gilt der Rohstoffhandel in der Schweiz als wichtiger Treiber der Wirtschaftsleistung, während seine Bedeutung als Arbeitgeber verhältnismässig klein ist.

Das Seco hat bei seiner Erhebung nicht nur die Firmen betrachtet, die direkt im Rohstoffhandel tätig sind. Sondern auch all diejenigen, die die Branche unterstützen (das sogenannte Cluster). Das kann beispielsweise sein durch Finanzierung, Beratung, Audit, Zertifizierung, Versicherung, Vermittlung von Frachtkapazität (Shipbroking), Transport- und Logistikdienste.

Mit 1'358 spezifisch den Händlern zugeordneten Beschäftigten ist die Finanzierung laut der Mitteilung eindeutig die wichtigste Unterstützungstätigkeit im Rohstoffhandel.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BFSHandelAHVSECOStudie