Das dritte Mal in Folge geben Konsumenten in Schweizer Buchhandlungen mehr Geld aus als im Vorjahr. 2021 waren es 387 Millionen Franken.
Frankreichs Buchbranche rebelliert gegen die neu verhängten Corona-Massnahmen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Frank Rumpenhorstdpa
Frankreichs Buchbranche rebelliert gegen die neu verhängten Corona-Massnahmen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Frank Rumpenhorstdpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2021 wurden 387 Millionen Franken im Schweizer Buchhandel ausgegeben.
  • Das Medium gewann an Popularität, gleichzeitig stieg der Preis.

Konsumentinnen und Konsumenten haben im Buchhandel im vergangenen Jahr für insgesamt 438 Millionen Franken eingekauft. Davon haben sie 387 Millionen Franken in Deutschschweizer Buchläden wie deren Onlinekanälen ausgegeben. Das war zum dritten Mal in Folge mehr als im Vorjahr. Ein Grund dafür ist, dass Bücher teurer geworden sind.

2021 kosteten Bücher 1,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor, dies bei einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 0,6 Prozent.

2020 waren Bücher um 2,2 Prozent teurer geworden. Die Preissteigerungen zeigen sich bereits seit 2015. Das geht aus dem Report des Deutschschweizer Buchmarkts hervor. Diesen hat der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) am Donnerstag publiziert.

Bücher gewannen während Pandemie an Popularität

Der weitere Grund für den gestiegenen Umsatz im Buchhandel ist, dass 2021 fünf Prozent mehr Bücher gekauft wurden. Während der Pandemie haben Konsumentinnen und Konsumenten offensichtlich vermehrt zum Buch gegriffen, denn bereits 2020 wurden mehr Bücher verkauft.

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Während der Pandemie wurde mehr gelesen. Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Während der vergangenen beiden Pandemie-Jahre war der Einkaufstourismus etwa nach Deutschland eingeschränkt. Auch deshalb ist der Absatz in der Schweiz gestiegen. Im Übrigen schätzt der SBVV, dass jedes zweite Buch online gekauft wurde.

Insgesamt hat der Buchhandel in den Läden und online 16,6 Millionen Bücher verkauft; fast ein Drittel davon war Belletristik, etwas über ein Viertel Sachbücher und Ratgeber und knapp ein Viertel Kinder- und Jugendbücher.

Diogenes hat bei Schweizer Verlagen die Nase vorn

Bemerkenswert ist, dass weit über 80 Prozent der verkauften Bücher von Verlagen aus Deutschland und Österreich stammen. Nur 13 Prozent kommen von Schweizer Verlagen. Umgekehrt stammt schätzungsweise nur jedes 35. Buch, das in Deutschland verkauft wird, aus der Schweiz.

Von den 387 Millionen Franken Umsatz in den Buchläden und Online entfallen gerade einmal 17,4 Prozent auf Schweizer Verlage. Platzhirsch mit einem Anteil von fast elf Prozent daran ist Diogenes.

Physische Datenträger büssen an Bedeutung ein

Im Marktreport 2021 wurden erstmals die verkauften E-Books separat ausgewiesen. 31 Millionen Franken haben Privatkundinnen und -kunden für E-Books ausgegeben, womit sich dieser Bereich als zweitwichtigster sichtlich etabliert hat. Für weitere 16,5 Millionen Franken haben sie direkt bei Verlagen eingekauft und zudem 3,5 Millionen Franken für Hörbücher ausgegeben.

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Physische Datenträger verlieren an Bedeutung. - ImYanis/Shutterstock.com

Auch letzteres wurde erstmals separat ausgewiesen; darin enthalten sind CDs, Download und Streaming. Hier zeigt sich, dass sogenannt physische Datenträger wie CDs an Bedeutung verlieren zugunsten von Download und Streaming.

Der SBVV lässt seinen jährlichen Marktreport vom Marktforschungsunternehmen GfK Entertainment erstellen. Für 2021 wurden sogenannt digitale Editionsformen, wie eben das E-Book, sowie weitere Absatzkanäle erstmals einbezogen. Deswegen ist diese aktuelle Erhebung nur bedingt mit den Vorjahren vergleichbar.

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