Porsche steht bei Hauptversammlung in Kritik

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Porsche steht bei Aktionären massiv in der Kritik. Schwache Zahlen, China-Krise und die Doppelrolle von Oliver Blume belasten das Unternehmen.

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Porsche Logo vor einem Gebäude des Automobilherstellers in Stuttgart. Porsche geht Medienberichten zufolge möglichen Manipulationen an Hard- und Software einiger Fahrzeugmodelle nach. Foto: Christoph Schmidt/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Porsche-Hauptversammlung 2025 verlief angespannt. Aktionäre warfen dem Management Versäumnisse vor. Besonders das schwache China-Geschäft und die sinkenden Gewinne sorgten für Unmut.

Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka kritisierte das späte Reagieren auf die China-Krise. Er sagte, Porsche habe aktuell keine Antwort auf seine Schwäche.

Die Aktie habe deutlich an Wert verloren, das Idealbild Ferrari rücke in weite Ferne, so Speich laut «finanzen.net».

«Heftiger Sturm» und sinkende Gewinne

Auch Markus Kienle von der SdK sieht gravierende Schwächen in der Aufstellung der Gesellschaft. Die Zahlen des ersten Quartals 2025 liessen nichts Gutes erwarten.

Porsche-Chef Oliver Blume räumte ein: «Schon letztes Jahr hatten wir massiven Gegenwind. Jetzt erleben wir einen heftigen Sturm.» Blume betonte, dass der Hochlauf der Elektromobilität ins Stocken geraten sei, wie die «Kleine Zeitung» berichtet.

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Das Porsche Logo am Stammsitz des Autoherstellers. - Bernd Weissbrod/dpa

Der Markt in China sei förmlich weggebrochen. Handelskonflikte, instabile Lieferketten und hohe Kosten durch flexible Antriebsarten belasteten zusätzlich. US-Zölle verschärfen die Lage weiter.

Kritik an Blumes Doppelrolle

Mehrere Aktionärsvertreter forderten, Blume solle sich für einen der beiden DAX-Konzerne entscheiden. Er ist sowohl Chef von Porsche als auch von Volkswagen.

Hendrik Schmidt von DWS bezeichnete die Doppelrolle als «besorgniserregende Governance-Anomalie».

Blume verteidigte die Personalunion, betonte aber, sie sei nicht auf Dauer angelegt, wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet.

Porsche: Gewinnrückgang und Sparprogramm

Porsche verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Gewinnrückgang um 40,6 Prozent auf 0,76 Milliarden Euro (0,71 Milliarden Franken). Auch der Umsatz lag mit 8,86 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert.

Als Reaktion werden bis 2029 rund 1900 Stellen in Stuttgart gestrichen und 2'000 befristete Verträge nicht verlängert, so «finanzen.net». Im Februar wurde die Strategie angepasst. Der Autohersteller will wieder mehr in Verbrenner und Plug-in-Hybride investieren.

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Das Porsche-Logo ist auf einem Schild an der Zufahrt zum Porsche-Entwicklungszentrum zu sehen. - dpa

Die Dividende bleibt trotz Krise stabil. Für 2024 werden 2,30 Euro je Stammaktie und 2,31 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüttet, wie «Porsche Newsroom» berichtet.

Zukunft bleibt ungewiss

Die Hauptversammlung zeigte: Die Unzufriedenheit der Aktionäre ist gross. Die Herausforderungen für Porsche sind vielfältig. Experten fordern rasche und klare Entscheidungen an der Spitze des Unternehmens.

Kommentare

User #4152 (nicht angemeldet)

Die sollten mal ein 10 tägiges Inventar machen und ihre Messmittel alle 6 Monate kalibrieren lassen. dass ist das was Geld bringt, gell Adi?

User #4814 (nicht angemeldet)

Wundert mich aber bei diesen überteuerten Preisen!!!

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