Porsche steht bei Hauptversammlung in Kritik
Porsche steht bei Aktionären massiv in der Kritik. Schwache Zahlen, China-Krise und die Doppelrolle von Oliver Blume belasten das Unternehmen.

Die Porsche-Hauptversammlung 2025 verlief angespannt. Aktionäre warfen dem Management Versäumnisse vor. Besonders das schwache China-Geschäft und die sinkenden Gewinne sorgten für Unmut.
Ingo Speich von der Fondsgesellschaft Deka kritisierte das späte Reagieren auf die China-Krise. Er sagte, Porsche habe aktuell keine Antwort auf seine Schwäche.
Die Aktie habe deutlich an Wert verloren, das Idealbild Ferrari rücke in weite Ferne, so Speich laut «finanzen.net».
«Heftiger Sturm» und sinkende Gewinne
Auch Markus Kienle von der SdK sieht gravierende Schwächen in der Aufstellung der Gesellschaft. Die Zahlen des ersten Quartals 2025 liessen nichts Gutes erwarten.
Porsche-Chef Oliver Blume räumte ein: «Schon letztes Jahr hatten wir massiven Gegenwind. Jetzt erleben wir einen heftigen Sturm.» Blume betonte, dass der Hochlauf der Elektromobilität ins Stocken geraten sei, wie die «Kleine Zeitung» berichtet.

Der Markt in China sei förmlich weggebrochen. Handelskonflikte, instabile Lieferketten und hohe Kosten durch flexible Antriebsarten belasteten zusätzlich. US-Zölle verschärfen die Lage weiter.
Kritik an Blumes Doppelrolle
Mehrere Aktionärsvertreter forderten, Blume solle sich für einen der beiden DAX-Konzerne entscheiden. Er ist sowohl Chef von Porsche als auch von Volkswagen.
Hendrik Schmidt von DWS bezeichnete die Doppelrolle als «besorgniserregende Governance-Anomalie».
Blume verteidigte die Personalunion, betonte aber, sie sei nicht auf Dauer angelegt, wie «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Porsche: Gewinnrückgang und Sparprogramm
Porsche verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Gewinnrückgang um 40,6 Prozent auf 0,76 Milliarden Euro (0,71 Milliarden Franken). Auch der Umsatz lag mit 8,86 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert.
Als Reaktion werden bis 2029 rund 1900 Stellen in Stuttgart gestrichen und 2'000 befristete Verträge nicht verlängert, so «finanzen.net». Im Februar wurde die Strategie angepasst. Der Autohersteller will wieder mehr in Verbrenner und Plug-in-Hybride investieren.

Die Dividende bleibt trotz Krise stabil. Für 2024 werden 2,30 Euro je Stammaktie und 2,31 Euro je Vorzugsaktie ausgeschüttet, wie «Porsche Newsroom» berichtet.
Zukunft bleibt ungewiss
Die Hauptversammlung zeigte: Die Unzufriedenheit der Aktionäre ist gross. Die Herausforderungen für Porsche sind vielfältig. Experten fordern rasche und klare Entscheidungen an der Spitze des Unternehmens.