Planted erhält 7 Millionen Franken, um Vegan Fleisch zu entwickeln
Das Wichtigste in Kürze
- Planted ist ein Schweizer Start-up, das veganen Fleischersatz produziert.
- Das erste Produkt imitiert Pouletfleisch.
- Investoren stellen dem Start-up sieben Millionen Franken zur Verfügung.
Das Schweizer ETH Spin-off Planted kreiert Fleischalternativen, die dem Geschmack und der Textur von tierischem Fleisch nachempfunden sind. Mit ihrem Pouletfleisch, das vegan ist, wollen die vier Gründer nichts Geringeres, als die Welt verändern. «Unser aktuelles, auf Tieren basierendes Nahrungsmittelsystem ist für unseren Planeten verheerend», sagt Eric Stirnemann, einer der Gründer. «Fleisch direkt aus Pflanzen zu erzeugen, wie wir es tun, hat das Potenzial, dies grundlegend zu ändern.»
Planted hat beobachtet, dass trotz des Vegan Booms, die globale Nachfrage nach Fleisch zunimmt. Die wachsende Bevölkerung, die steigende Lebenserwartung und das steigende Einkommen seien wichtige Faktoren dafür, erklärt Mitgründer Christoph Jenny. «Die derzeitige Grössenordnung der Fleischindustrie ist jedoch nicht nachhaltig.»
Rund drei Viertel der weltweiten Landwirtschaftsfläche würde für die Fleischproduktion beansprucht, fährt Jenny fort. Zudem mache die Nutztierhaltung rund 13 Prozent des globalen CO2-Ausstosses aus.
Nur mit natürlichen Zutaten
Planted hat deshalb ein Produkt entwickelt, das aus pflanzlichen und rein natürlichen Inhaltsstoffen besteht. Das Ersatzfleisch setzt sich hauptsächlich aus Erbsenprotein, Erbsenfasern, Sonnenblumenöl und Wasser zusammen.
Bereits seit 2017 tüfteln die Gründer an der geeigneten Technologie, um aus den pflanzlichen Rohstoffen fleischähnliche Faserstrukturen herzustellen. Im Mai 2019 konnte Planted schliesslich die ersten Gastronomiebetriebe mit ihrer Poulet-Alternative beliefern. Aktuell ist das Produkt bereits in über dreissig Restaurants in der Schweiz zu finden.
Zurzeit produzieren sie auf sehr kleinem Raum an der ETH. Um der schnell steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wollen sie nun eine eigene Fabrik aufbauen.
Damit konnten sie auch Investoren überzeugen. Diese stellen dem jungen Start-up rund sieben Millionen Franken zur Verfügung. «Das Kapital wird für die Erhöhung der Produktionskapazität und die Beschleunigung von Forschung und Entwicklung verwendet», sagt Christoph Jenny. Ausserdem sei die Expansion über den Heimmarkt Schweiz hinaus geplant.
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«Nau Vegan»
Im Rahmen dieser Serie schreiben die beiden Expertinnen Franziska und Mirjam Walser regelmässig Beiträge zum Thema Veganismus.