Philippinische Behörden vermuten Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek in China
Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek ist möglicherweise in China.

Das Wichtigste in Kürze
- Manager reiste Dienstag auf die Philippinen ein und Mittwoch wieder aus.
Der philippinische Justizminister Menardo Guevarra teilte am Freitag mit, Marsalek sei am Dienstag auf die Philippinen eingereist und habe das Land am Mittwochmorgen Richtung China wieder verlassen. Das zeigten Daten der Einwanderungsbehörde. Deutschen Medienberichten zufolge wird Marsalek per Haftbefehl gesucht.
Nach Angaben des Ministers flog Marsalek am Mittwoch vom internationalen Flughafen in Cebu ab. Zwar habe es dort an dem Morgen keinen Linienflug nach China gegeben, doch möglicherweise seien «Ablenkungsmanöver» genutzt worden, um Marsaleks Verfolger zu täuschen, erklärte der Minister. Die Einwanderungsbehörde ermittle.
Marsalek war bei Wirecard für das operative Tagesgeschäft zuständig. Er war am vergangenen Freitag freigestellt worden und wurde am Montag entlassen.
Wirecard hatte vor einer Woche eingestanden, dass in der Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen. Am Montag hatte der Konzern dann eingeräumt, dass das Geld bei zwei philippinischen Banken mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht existiert. Am Donnerstag beschloss der Vorstand der Dax-Firma, Insolvenz zu beantragen.