Ende Mai fällt die Homeoffice-Pflicht. Viele Berufstätige sind damit wieder mit Bus, Tram oder Zug unterwegs. Einen Ansturm bezweifeln die ÖV-Betriebe aber.
Maskenpflicht öv
Ende Mai fällt die Homeoffice-Pflicht. Mit einem erhöhten Berufsverkehr rechnen die nationalen ÖV-Betriebe aber nicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hebt nach fast einem halben Jahr die Homeoffice-Pflicht auf.
  • ÖV-Betriebe rechnen aber nicht mit einem rapid steigenden Berufsverkehr.
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Es ist eine der wichtigsten Methoden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen: Homeoffice. Über zwei Millionen Erwerbstätige arbeiten aktuell von daheim aus.

Weil sich die Fallzahlen aber seit Wochen abwärts bewegen, soll diese Regelung am kommenden Montag fallen. Bedeutet: aus der Pflicht wird wieder eine Empfehlung. Vorausgesetzt, die Betriebe testen ihre Mitarbeiter regelmässig (mindestens einmal pro Woche).

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ÖV-Auslastung liegt bei zirka 60 Prozent

Bei der SBB hat sich die Auslastung im Fern- und Regionalverkehr nur mühsam erholt. Bei Ersterem liegt sie bei 55 Prozent, bei Letzterem bei 60 Prozent gegenüber 2019. «Auf diesem Niveau sind wir in etwa seit letztem November – es hat sich also nicht viel verändert», sagt Sprecherin Sabine Baumgartner.

SBB Coronavirus
Die SBB kann nicht einschätzen, ob aufgrund der Lockerungen die Auslastung des öffentlichen Verkehrs steigen wird. Bisher lag sie bei etwa 60 Prozent. - Keystone

Prognosen zum «Ansturm» auf den ÖV wolle Baumgartner nicht wagen, die Entwicklung sei schwierig einschätzbar. «Wir sind aber überzeugt: Der öffentliche Verkehr wird seine Stärke in der Post-Corona-Schweiz mittel- und langfristig wieder besser ausspielen können.»

Ausserdem sei der öffentliche Verkehr «auch in Zeiten einer Pandemie ein sicheres Verkehrsmittel», sagt die SBB-Sprecherin. Wissenschaftliche Studien hätten gezeigt, dass das Ansteckungsrisiko unter Einhaltung des Schutzkonzepts minim sei. Zudem reinigten täglich rund 1000 Mitarbeitende alle Oberflächen.

Regional wird stetiger Anstieg erwartet

Die Lockerung kommt auch den regionalen Verkehrsbetrieben zugute. «Im Januar betrug die Auslastung zirka 60 Prozent der normalen Nachfrage an einem regulären Werktag vor der Pandemie», erklärt Caspar Frey vom Zürcher Verkehrsverbund (ZVV). Seit März würden die Zahlen wieder zunehmen – allerdings nur langsam. «Heute stehen wir schätzungsweise bei einer Auslastung von zirka 65-70 Prozent.»

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Eine Haltestelle des Züricher Verkehrsverbund (ZVV). In naher Zukunft sind auch dort keine Preiserhöhung geplant. - Keystone

Dass das Ende der Homeoffice-Pflicht nun den grossen Anstieg bringt, bezweifelt Frey: «Per kommendem Montag wird zwar die Homeoffice-Pflicht aufgehoben, die Empfehlung bleibt aber bestehen.» Somit dürften die Fahrgastzahlen nur nach und nach steigen.

Dieselbe Ansicht teilt man auch in der Stadt Bern. Wie Rolf Meyer, von der Medienstelle Bernmobil, erklärt, habe sich die Auslastung ebenfalls bei 60 bis 70 Prozent gegenüber der Vorkrisenperiode eingependelt. Und dies werde sich in den nächsten Monaten – trotz Homeoffice-Lockerungen – nur «langsam, kontinuierlich» bessern.

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