Schweizer nutzen wieder vermehrt den ÖV
Das Wichtigste in Kürze
- Der öffentliche Verkehr wieder mehr genutzt.
- Anders als beim Autoverkehr ist das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht.
Der Bundesrat lockert, die Coronavirus-Fallzahlen sinken trotzdem. Darum hat die Landesregierung vergangenen Mittwoch weitere Lockerungen in Aussicht gestellt. So dürfte Ende Monat die Homeoffice-Pflicht wieder fallen.
Aufbruchstimmung auch in der Schweizer Bevölkerung. Mit sinkenden Fallzahlen nimmt auch die Mobilität wieder zu. Lag die Tagesdistanz Mitte Januar im 7-Tage-Schnitt unterhalb von 30 Kilometern, kratzt der Wert mittlerweile an der 40-Kilometer-Marke.
Von der Entwicklung profitieren alle Verkehrsträger, wie aktuelle Zahlen des Forschungsinstituts Intervista zeigen. Während sich anfänglich primär der Autoverkehr erholte, zieht mittlerweile auch der öffentliche Verkehr an (siehe Grafik unten).
Nach dem Teil-Lockdown vergangenen Januar wurde der ÖV-Verkehr 60 Prozent weniger genutzt als im Januar 2020. Mittlerweile hat die ÖV-Nutzung zugelegt, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht wurde.
Autoverkehr kratzt an Vorkrisenniveau
Unbestritten: Verglichen mit dem Auto hat der ÖV noch Aufholbedarf. Der Autoverkehr bewegt sich schon seit Mitte März immer wieder über Vorkrisenniveau. Der ÖV hat diesen Wert seit Krisenbeginn bisher nie überschritten.
Die Erholung im ÖV ist nicht überall gleicht, wie letzte Zahlen der SBB zeigen. Aktuell (KW18) liegt die Auslastung im Regionalverkehr 35 Prozent unter dem Niveau von 2019, im Fernverkehr gar 45 Prozent. Zudem wächst die Auslastung im Regionalverkehr stärker.
Nutzen Sie den ÖV regelmässig?
Treiber der Mobilität bleibt der Freizeitverkehr. Lag die durchschnittliche Tagesdistanz im Januar bei 15 Kilometern pro Tag, hat sie über Auffahrt die 20-Kilometer-Marke deutlich geknackt.
Gleichzeitig stagniert der Arbeitsverkehr seit Januar bei rund 10 Kilometern pro Tag. Das ist rund ein Drittel unterhalb des Vorkrisenniveaus.