Oerlikon verzeichnet 2020 Umsatz- und Gewinnrückgang
Auch der Industriekonzern Oerlikon hat unter der Coronavirus-Pandemie gelitten. Das Unternehmen machte im Jahr 2020 weniger Umsatz und Gewinn.

Das Wichtigste in Kürze
- Oerlikon hat im Jahr 2020 weniger Umsatz und Gewinn verzeichnet.
- Besonders die Oberflächentechnik litt unter der Automobil- und Luftfahrtkrise.
- Trotz der Einbussen zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich für das laufende Jahr.
Der Industriekonzern Oerlikon hat im Jahr 2020 einen tieferen Umsatz erzielt und eine geringere Produktivität ausgewiesen. Insbesondere der Bereich Oberflächentechnik litt unter der Corona-Pandemie und der Schwäche der Automobil und Luftfahrtindustrie. Das Schlussquartal zeigte jedoch klare Verbesserungen und einen «starke Jahresendnachfrage», wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt.
Der Umsatz sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 13 Prozent auf 2,26 Milliarden Franken. Der Auftragseingang fiel um 14 Prozent auf 2,24 Milliarden. Surface Solutions litt unter der schwächeren Nachfrage in der Industrie und der Krise in der Auto- und Flugzeugindustrie. Hier ging der Umsatz im Gesamtjahr um 20 Prozent zurück.
Bei Kunstfasern wurde das Geschäft besonders im Frühjahr bei den Kundeninstallationen behindert. Mit -4,0 Prozent war das Minus da deutlich geringer.

Auf Stufe EBITDA erreichte Oerlikon einen Gewinn von 320 Millionen Franken nach 393 Millionen im Vorjahr. Das ist ein Minus von knapp 19 Prozent. Die entsprechende Marge betrug 14,2 nach zuvor 15,1 Prozent.
Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 38 Millionen, nach einem Verlust von 66 Millionen im Vorjahr. Das Minus 2019 war durch den Verkauf der Sparte Drive Systems zustande gekommen. Die ausgewiesenen Zahlen haben die Prognosen der Experten auf allen Stufen übertroffen.
Im vierten Quartal verbuchte der Bestellungseingang ein Plus von 4,9 Prozent. Der Umsatz lag nur 1,5 Prozent unter dem Vorjahr. Auf Stufe EBITDA wurde eine Verbesserung um 28 Prozent auf 111 Millionen Franken erzielt.

Den Aktionären wird die Ausschüttung einer Dividende von 0,35 Franken je Aktie vorgeschlagen. Dies, nach einer regulären Dividende von 0,45 Franken im Vorjahr. Zudem wurde im vergangenen Jahr zusätzlich eine Sonderdividende von 0,65 Franken ausgeschüttet.
Oerlikon schaut positiv in die Zukunft
Die Covid-19-Pandemie hatte eine Reihe von Zielmärkten belastet, wie das Unternehmen weiter schreibt. Die nur gering tiefere Marge verdeutliche die positiven Auswirkungen der Kostensenkungsmassnahmen.
Mit Blick auf das laufende Jahr erwartet der Konzern, dass die Märkte im Zuge erfolgreicher Impfprogramme weiter zulegen. Für 2021 wird ein Umsatz von 2,35 bis 2,45 Milliarden Franken erwartet. Auch eine EBITDA-Marge nach Investitionen und Wachstumsinitiativen von 15,5 bis 16,0 Prozent wird in Aussicht gestellt.
Im Verwaltungsrat kommt es zu einem Wechsel. An der kommenden Generalversammlung wird der ehemalige langjährige Finanzchef Jürg Fedier zur Wahl vorgeschlagen. Geoffery Merszei, seit 2017 Mitglied des Verwaltungsrats, habe sich entschlossen, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten, wie es weiter heisst.