Neuenburg will mit Aktionsplan Auswirkungen der US-Zölle mildern

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Neuchâtel,

Neuenburg plant 7,9 Millionen Franken für Unternehmen, die von US-Zöllen und Konjunktur betroffen sind.

US-Zölle
Die Neuenburger Regierung will Firmen helfen, die unter der aktuellen Konjunktur und den gestiegenen US-Zöllen leiden. (Symbolbild) - afp

Die Neuenburger Kantonsregierung will die von der aktuellen Konjunkturlage und der Erhöhung der US-Zölle betroffenen Unternehmen unterstützen. Sie beantragt deshalb über eine Änderung des Budgets 2026 einen Betrag von 7,9 Millionen Franken für einen Aktionsplan.

Mit ihrem Massnahmenpaket will die Exekutive «die Auswirkungen der Tariferhöhung auf die Wirtschaft und die Beschäftigung begrenzen», wie die Staatsrätin Florence Nater (SP) am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Neuenburg erklärte.

Seit dem Frühjahr 2025 hätten sich die Handelsbeziehungen zwischen der Schweiz und den USA aufgrund der Einführung neuer, sogenannter «reziproker» Zölle deutlich verschlechtert. Diese Zölle wurden im April 2025 zunächst auf zehn Prozent festgelegt und am 7. August 2025 auf 39 Prozent erhöht, womit die Schweiz zu einem der am stärksten belasteten westlichen Länder wurde.

Zahlreiche Schlüsselindustrien müssen laut Nater eine substanzielle Erhöhung ihrer Kosten für den Zugang zum US-Markt hinnehmen. Neuenburg als Kanton mit starker Industrie- und Exporttätigkeit sei von dieser Erhöhung, die zudem in einem bereits verschlechterten konjunkturellen Umfeld stattfinde, besonders betroffen.

7,9 Millionen Franken aus Konjunkturreserve

Die geplante 7,9 Millionen Franken würden durch eine Entnahme aus der Konjunkturreserve kompensiert, sagte die Ministerin für Wirtschaft und sozialen Zusammenhalt weiter. Das Vorgehen spiegle insbesondere die Notwendigkeit wider, «unverzüglich auf eine potenziell kritische Situation sowohl für die Neuenburger Wirtschaft als auch für den Kanton als Ganzes zu reagieren».

Die von der Trump-Regierung Anfang August eingeführten Importzölle auf Schweizer Güter dürften auch für den Arbeitsmarkt im Kanton Jura noch schwerwiegende Folgen haben, sofern es dem Bundesrat nicht bald gelinge, mit den USA einen besseren «Deal» zu unterzeichnen, hatte Pierre-Alain Berret, Leiter der Industrie- und Handelskammer Jura, Anfang Oktober im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP ausgeführt.

Die Zölle belasteten die seit über anderthalb Jahren unter Druck stehende Industrie zusätzlich, vor allem die Uhrenbranche, so Berret. Auch der Kanton Neuenburg ist wie der Kanton Jura vor allem wegen der Uhrenbranche, aber auch der Mikrotechnikindustrie von den hohen US-Zöllen betroffen.

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