Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will mit weiteren Devisenmarktinterventionen gegen einen allzu starken Franken vorgehen.
Nationalbankpräsident Thomas Jordan
Nationalbankpräsident Thomas Jordan darf die Politik nicht reinreden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Nationalbank will gegen einen allzu starken Franken vorgehen.
  • Der Franken hat im Vergleich zum Eurokurs zugelegt.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will mit weiteren Devisenmarktinterventionen gegen einen allzu starken Franken vorgehen.

Eine weitere Zinssenkung sieht Nationalbankpräsident Thomas Jordan dagegen im Moment nicht vor. Es sei nicht das vorrangige Instrument zur Bekämpfung der Frankenstärke, die für die Exportwirtschaft schädlich ist.

Enormer Aufwertungsdruck beim Franken

«Falls nötig haben wir noch Handlungsspielraum. Aber wir konzentrieren uns jetzt auf Devisenmarktinterventionen, um den Druck auf den Schweizer Franken zu begrenzen.» Dies sagte Jordan in einem am Samstagabend verfügbaren Interview der Zeitung «Tribune de Geneve».

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Die SNB könnte am Donnerstag kräftig an der Zinsschraube drehen. - Keystone

Durch die Coronavirus-Krise habe die grösste Rezession seit der Grossen Depression der 1930er Jahre ausgelöst. Das habe zu einem «enormen Aufwertungsdruck» beim Franken geführt, sagte Jordan in einem vorab veröffentlichten Interview mit der «Sonntagszeitung». Der Schweizer Franken gilt bei vielen Anlegern als sicherer Hafen,

Franken legt darum zum Eurokurs zu

Der Franken legte zum Euro zwar zu, dennoch hätten die milliardenschweren Interventionen eine grosse Wirkung erzielt. «Ohne die Geldpolitik der Nationalbank würden wir in der gegenwärtigen Situation einen ganz anderen Franken-Kurs sehen», sagte er weiter.

Er sehe keine Alternative zur Fortführung der gegenwärtigen ultralockeren Geldpolitik. «Es ist ja nun wirklich nicht so, dass wir uns über den Negativzins freuen», sagte SNB-Präsident Jordan.

«Wir werden ihn sofort aufheben, sobald die Umstände das möglich machen.» Aber gegenwärtig sei der Negativzins von minus 0,75 Prozent notwendig, um grösseren Schaden für das Land abzuwenden.

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