Der Gewinn des Versicherers Generali hat sich in der ersten Jahreshälfte mehr als halbiert. Der Einbruch ist aber nicht nur auf die Corona-Krise zurückzuführen.
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Der Generali-Schweiz-Hauptsitz in Adliswil ZH. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Generali hat sich der Gewinn in der ersten Jahreshälfte halbiert.
  • Der Nettogewinn brach um 57 Prozent auf 774 Millionen Euro ein.
  • Am Rückgang ist aber nicht nur die Corona-Krise Schuld.

Beim italienischen Versicherer Generali hat sich der Gewinn im ersten Halbjahr mehr als halbiert. Der Einbruch des Nettogewinns um 57 Prozent auf 774 Millionen Euro war aber nur zum Teil auf die Corona-Krise zurückzuführen.

Den grössten Anteil hatten mit 226 Millionen Euro Abschreibungen auf Finanzanlagen. Wie Generali am Donnerstag mitteilte, verloren diese im Abschwung an den Märkten Wert.

100 Millionen steckte der Versicherer in einen Fonds, der die Pandemie-Folgen abfedern soll. Operativ schlug Corona unter dem Strich nur mit 84 Millionen Euro negativ zu Buche, vor allem in der Lebensversicherung. Das Schaden- und Unfall-Geschäft profitierte sogar von geringeren Schäden während der Ausgangssperren in vielen Ländern. Auch im Gesamtjahr werde der Nettogewinn unter Vorjahr liegen, erklärte der Konzern.

183 Millionen Euro für Rechtsstreit

Konzernweit stiegen die Beitragseinnahmen um 1,2 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stagnierte bei 2,71 Milliarden Euro. Die Aktie fiel aber um fast vier Prozent, weil die Solvenzquote mit 194 Prozent leicht unter den Prognosen lag. Die Leben-Sparte wurde durch höhere Rückstellungen für Garantie-Policen in der Schweiz belastet.

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Das Logo der ehemaligen Tessiner Privatbank BSI in Lugano. (Archivbild) - Keystone

Im Nettogewinn verarbeitete Generali auch 183 Millionen Euro für die Beilegung eines jahrelangen Rechtsstreits. Es handelte sich um den Verkauf der mittlerweile nicht mehr existierenden Tessiner Bank BSI.

Generali hatte die BSI für 1,25 Milliarden Euro an die brasilianische Bank BTG Pactual verkauft. Später stellte sich heraus, dass sie aber in den Geldwäsche-Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt war. BTG Pactual hatte die Tessiner Bank 2016 ihrerseits an die Vermögensverwalterin EFG International weiterverkauft.

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