Macron: Atomkraft für Europas Ziel der Klimanneutralität nötig
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hält das Erreichen der Klimaziele Europas ohne die Atomenergie nicht für möglich.

Das Wichtigste in Kürze
- Luxemburger Regierungschef Bettel will keine EU-Gelder für Kernkraft.
«Es ist klar, dass wir nicht von einem Tag auf den anderen auf erneuerbare Energie umstellen können», sagte Macron am Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel. «Das ist nicht möglich.» Auch der Weltklimarat habe anerkannt, dass die Atomkraft «Teil des Übergangs ist».
Zentrales Thema des Gipfels ist die Frage, ob die Staats- und Regierungschefs sich bereits zu dem Ziel bekennen, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. Osteuropäische Staaten wie Polen, Ungarn und Tschechien fordern zuerst umfassende Finanzzusagen, um die Umstellung ihrer Wirtschaft auf erneuerbare Energien zu bewerkstelligen. Tschechien will zudem ebenfalls eine Anerkennung der Atomkraft.
Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel sagte dazu, nach den EU-Regeln habe jedes Land das Recht, über seinen Energiemix zu entscheiden. «Aber wir sollten keine europäischen Gelder nehmen, um Atomenergie zu finanzieren.» Aus seiner Sicht sei Kernenergie «weder nachhaltig noch sicher», zudem sei die Frage der Endlagerung der Nuklearabfälle ungeklärt. Atomenergie sei deshalb keine Lösung.