Die italienische Regierung hat das Dekret, das den Weg für eine Übernahme frei macht, veröffentlicht. Die Lufthansa gilt als Wunschkandidatin.
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Eine Maschine der Lufthansa - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die italienische Regierung legt ein Dekret vor, das die Übernahme von ITA Airways erlaubt.
  • Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa gilt als Favoritin unter den Käufern.
  • Die Lufthansa strebt zunächst eine Beteiligung von 40 Prozent an.

Am Montag veröffentliche die italienische Regierung ein Dekret zur Privatisierung der Airline ITA Airways. Das Dekret sieht den Einstieg einer anderen Fluggesellschaft «in mehreren Etappen» vor. Es scheint, als wäre die Lufthansa der Wunschkandidat der Italiener. Bereits bei Brussels Airlines war die deutsche Fluggesellschaft in einem ähnlichen Verfahren eingestiegen.

Im August hatte die italienische Regierung, damals noch unter Ministerpräsident Mario Draghi, ein Angebot des US-Investmentfonds Certares für Exklusivverhandlungen ausgewählt. Dabei hatte der italienische Reedereikonzern MSC gemeinsam mit Lufthansa lange als Favorit gegolten.

Strategiewechsel unter Giorgia Meloni

Die neue Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nahm die Exklusivitätsvereinbarung mit Certares wieder zurück und öffnete die Übernahmeverhandlungen erneut. Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti zeigte sich dem Angebot von Air France-KLM gegenüber offen skeptisch.

Giorgia meloni
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. - Andreea Alexandru/AP/dpa

Das nun veröffentlichte Regierungsdekret sieht explizit vor, dass alle Interessenten Angebote einreichen. Eine Kapitalbeteiligung von Air France-KLM könnte derzeit allerdings ohnehin nur maximal zehn Prozent betragen. Dem französisch-niederländischen Konzern sind durch EU-Vorgaben wegen staatlicher Hilfen in der Corona-Krise die Hände gebunden.

Lufthansa strebt zunächst Beteiligung von 40 Prozent an

Die italienische Zeitung «Corriere della Sera» berichtete, die Lufthansa visiere zunächst eine Beteiligung von 40 Prozent an ITA Airways an. Der Preis dafür liege zwischen 180 und 200 Millionen Euro. Mittelfristig könnte die deutsche Airline dann zu 100 Prozent einsteigen. Der Reedereikonzern MSC hatte sich bereits im November aus dem Kooperationsangebot mit der Lufthansa zurückgezogen.

ITA Airways war aus der zahlungsunfähigen Fluggesellschaft Alitalia hervorgegangen und befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des italienischen Staates. Rom war 2017 bei Alitalia eingestiegen, fand jedoch lange Zeit keinen Investor.

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