Erst Durchsuchung, dann Festnahme und nun das: Ilmars Rimsevics soll mehrere Tausend Euro Schmiergeld angenommen haben. Nebst dem lettischen Zentralbankchef ermittelt die Anti-Korruptionsbehörde KNAB noch gegen eine weitere Person.
In Lettland hat die Anti-Korruptionsbehörde den Zentralbankchef Ilmars Rimsevics in einem Ermittlungsverfahren festgenommen.
In Lettland hat die Anti-Korruptionsbehörde den Zentralbankchef Ilmars Rimsevics in einem Ermittlungsverfahren festgenommen. - dpa

Der festgenommene lettische Zentralbankchef Ilmars Rimsevics soll mindestens 100'000 Euro (rund 115'000 Franken) Bestechungsgeld angenommen haben. Dies teilten Vertreter der Anti-Korruptionsbehörde KNAB und der Polizei am Montag auf einer Pressekonferenz in Riga mit. KNAB-Chef Jekabs Straume nannte Rimsevics nicht namentlich, bezog sich aber auf einen «hohen Beamten der lettischen Zentralbank». Zudem werde gegen eine Privatperson ermittelt. Nach Angaben der Ermittler steht der Fall mit keinem in Lettland aktiven Geldinstitut in Verbindung.

Rimsevics war am Wochenende vorübergehend festgenommen worden (Nau berichtete). Ermittler hatten zuvor Medienberichten zufolge die Privatwohnung und das Büro des Zentralbankchefs durchsucht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anti-Korruptionsbehörde KNAB vermutet, dass Ilmars Rimsevics Schmiergeld angenommen hat.
  • Der lettische Zentralbankchef war erst am Wochenende festgenommen worden.

Rimsevics steht seit 2001 an der Spitze der Zentralbank. Seit dem Euro-Beitritt Lettlands 2014 gehört er auch dem Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Ranghohe Politiker des baltischen EU-Landes, darunter Regierungschef Maris Kucinskis, forderten den 52-Jährigen zum Rückzug von der Notenbankspitze auf.

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