Die künftige Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat erkennen lassen, dass sie vorerst am geldpolitischen Kurs ihres Vorgängers Mario Draghi festhalten wird.
Christine Lagarde
Christine Lagarde - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Scheidende IWF-Chefin verweist auf schwächelnde Konjunktur in der Eurozone.

In schriftlichen Antworten auf Fragen des Europäischen Parlaments verwies Lagarde am Donnerstag auf die anhaltend niedrige Inflation in der Eurozone und das stagnierende Wirtschaftswachstum. Es sei deshalb klar, dass die Geldpolitik in der nahen Zukunft «entgegenkommend» bleiben müsse.

Die EZB hatte in den vergangenen Jahren eine expansive Geldpolitik verfolgt. Draghi hatte erst Anfang Juni angekündigt, dass die EZB den Leitzins nicht vor Mitte 2020 erhöhen werde. Die Zentralbank hatte den zentralen Zinssatz im März 2016 auf 0,0 Prozent gesenkt, um mit günstigem Kapital Konjunktur und Inflation anzukurbeln. Unter Draghi wurden zudem die Anleihekäufe von Euroländern massiv ausgeweitet.

Die frühere Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll im Herbst an die Spitze der EZB rücken. In ihren Äusserungen erwähnte sie auch den Brexit: Sie sei überzeugt, dass die EU-Institutionen, «inklusive der EZB» auch für einen harten Brexit, also einen EU-Austritt Grossbritanniens ohne Abkommen, gerüstet seien.

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