Kohlegegner des Bündnisses «Ende Gelände» haben am Samstagmorgen die Zufahrt des Rheinhafen-Dampfkraftwerks Karlsruhe blockiert.
Kohlegegner blockieren Zufahrt zu Kraftwerk in Karlsruhe
Kohlegegner blockieren Zufahrt zu Kraftwerk in Karlsruhe - dpa/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Ende Gelände» protestiert gegen Ergebnisse der Kohlekommission.

Die Aktion für einen schnellen Ausstieg aus der Kohlekraft verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Der Betreiberkonzern EnBW zeigte sich gelassen, der Betrieb des Kraftwerks sei durch die Proteste nicht gestört worden.

Der Polizei zufolge beteiligten sich rund 150 Demonstranten an der Aktion. «Sie besetzen unter anderem die Schienen, einen Ladekran, die Förderanlage und einen Bagger und brachten Transparente an», erklärten die Beamten. «Zwei Personen haben sich am Hafensperrtor abgeseilt.»

Mit einer Sitzblockade auf den Schienen wollten die Demonstranten nach eigenen Angaben verhindern, dass Steinkohle zum Kraftwerk geliefert werden kann. «Indem wir die Schienen zum Kohlekraftwerk blockieren, nehmen wir den sofortigen Kohleausstieg selbst in die Hand», sagte «Ende Gelände»-Sprecherin Emma Weber. Der Protest sei eine Reaktion «auf das Versagen der Kohlekommission».

Die Kohlekommission hatte sich darauf verständigt, dass die Kraftwerkskapazitäten ab 2022 schrittweise abgebaut werden und spätestens 2038 auslaufen. Den Kohlekraftgegnern ist dies zu spät.

Es sei das demokratische Recht der Teilnehmer, ihre Meinung friedlich kundzutun, sagte EnBW-Sprecherin Angela Brötel. Das Unternehmen verzichte daher auf Strafanzeigen.

Die EnBW-Sprecherin verwies zudem darauf, dass der Energiekonzern den Kohleausstieg seit 2012 in seiner Strategie fest verankert habe und in den vergangenen Jahren bereits mehrere Kohlekraftwerke abgeschaltet worden seien. Der Betrieb in dem Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe wurde demnach durch die Protestaktion am Samstag nicht beeinträchtigt.

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