Neue Zahlen: Hochschul-Absolventen verdienen immer mehr

Simon Binz
Simon Binz

Zürich,

Wer in der Schweiz ein Fachhochschulstudium absolviert hat, kann mit einem deutlich steigenden Lohn rechnen. Das zeigt die neuste FH-Lohnstudie.

Fachhochschule Abschluss
Ein Studium an einer Fachhochschule lohnt sich: In den letzten zwei Jahren sind die Löhne der FH-Absolventen erneut deutlich gestiegen. - sda - KEYSTONE/DPA/STEFAN PUCHNER

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Medianlohn von FH-Absolventen ist in den letzten zwei Jahren weiter gestiegen.
  • Über 30 Prozent bekleiden eine Kaderfunktion – mit entsprechend hohen Gehältern.
  • Ein grosser Unterschied gibt es bei den Geschlechtern, dafür gibt es mehrere Gründe.

Der Lohn für einen Fachhochschulabschluss in der Schweiz steigt weiter – und das deutlich. Die neue FH-Lohnstudie 2025 zeigt: Wer einen Abschluss einer Schweizer Fachhochschule in der Tasche hat, verdient im Median mittlerweile 112'851 Franken pro Jahr. 2023 lag dieser Wert noch bei 104'000 Franken. 2021 gar erst bei rund 99’000 Franken.

Erhoben wurden die Daten von «FH Schweiz», dem nationalen Dachverband der Fachhochschulabsolventinnen und -absolventen. Fast 12'000 Personen haben an der alle zwei Jahre durchgeführten Studie teilgenommen.

Hast du einen Hochschulabschluss?

Sie alle haben ein Studium an einer Schweizer Fachhochschule absolviert und arbeiten zum grössten Teil als Angestellte (94 Prozent). Mit knapp 63 Prozent sind die männlichen Teilnehmer in der Mehrzahl.

Die Mehrheit der Befragten (67 Prozent) ist ausserdem unter 40 Jahre alt, rund ein Drittel arbeitet aber bereits in einer mittleren oder oberen Kaderfunktion – mit entsprechend höheren Löhnen.

Im oberen Kader liegt der Medianlohn bei über 160'000 Franken

In den mittleren Kaderpositionen (rund 2000 Befragte) liegt der Medianlohn demnach bei knapp 140'000 Franken. Die Bandbreite reicht von 109’510 bis 170'900 Franken. Der Medianlohn im oberen Kader liegt sogar bei über 160'000 Franken. Die Spanne liegt hier zwischen 123'765 Franken und 206'000 Franken (knapp 1700 Teilnehmende).

Toni Schmid, Geschäftsführer von «FH Schweiz», spricht in einem Beitrag des Dachverbands der Schweizer Fachhochschulen zur Studie von «stolzen Löhnen». Sie liegen laut Schmid sogar über dem Niveau der letzten Erhebung von 2023.

Fachhochschule
Diese Tabelle zeigt den Medianlohn bei den verschiedenen Kaderfunktionen. - Screenshot/fhnews.ch

Die grösste Teilmenge der Befragten besteht aus unteren Kadern sowie aus der Gruppe der Fachkräfte ohne klassische Kaderfunktion (Sach-/Fachbearbeitung). Bei diesen Gruppen beträgt die Spanne bei 50 Prozent der Teilnehmenden 95'000 bis 140’000, respektive 85'000 bis 117'000 Franken.

Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau

Ein markanter Unterschied zeigt sich bei den Geschlechtern: Frauen verdienen im Median 100'000 Franken pro Jahr – deutlich weniger als Männer mit 123'916 Franken. Ein Grund dafür liegt in der Branchenverteilung: Männer sind häufiger in privaten Unternehmen tätig, während Frauen öfter im öffentlichen Sektor arbeiten.

Ein weiterer Erklärungsansatz für die Lohnunterschiede liegt in der Altersstruktur der Befragten: Während insgesamt nur rund ein Viertel der Teilnehmenden unter 30 Jahre alt ist, trifft dies auf fast 40 Prozent der Frauen zu. Das wirkt sich auf das durchschnittliche Einkommen aus, da Jüngere in der Regel noch am Anfang ihrer Karriere stehen.

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Diese Auflistung zeigt den Medianlohn der Hochschulabsolventinnen und -absolventen in den verschiedenen Branchen. - Screenshot/fhnews.ch

Auch die Berufsfelder unterscheiden sich: Männer sind überdurchschnittlich oft in technischen und IT-nahen Bereichen beschäftigt, die in der Lohnstatistik zu den Top-Branchen zählen. Frauen hingegen arbeiten häufiger im Gesundheitswesen – einem Bereich mit vergleichsweise tieferen Löhnen.

Laut der FH-Lohnstudie holen aber gerade auch Branchen, die traditionell weniger gut bezahlt sind, langsam auf. «Vor allem Gesundheit und Soziales haben gegenüber früheren Erhebungen klar zugelegt», so Schmid. Der Männeranteil in diesen Berufsfeldern bleibt mit 26 Prozent tief. Die zahlungskräftigste Branche ist übrigens nach wie vor die Finanz- und Versicherungsbranche.

Allerdings reichen diese Faktoren laut den Studienautorinnen und -autoren nicht aus, um die gesamte Lohndifferenz zu erklären. Dafür seien vertiefte Analysen notwendig.

In Zürich verdienen FH-Absolventen am meisten

Unverändert ist das regionale Gefälle: Zürich (120'000 Franken) bleibt Spitzenreiter in der Deutschschweiz. Dahinter folgt die Nordwestschweiz (118'000 Franken) gefolgt von der Zentralschweiz (116'000 Franken).

Fachhochschulabschluss
Der Medianlohn ist in der Region Zürich am höchsten, gefolgt von der Nordwestschweiz und der Zentralschweiz. - Screenshot/fhnews.ch

Im Mittelland mit der Hauptstadt Bern gibt es einen Medianlohn von 111'156 Franken. Und abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt die Region Genfersee mit 97'500 Franken. Für das Tessin lagen zu wenige Angaben vor, um einen verlässlichen Median zu berechnen.

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Kommentare

User #2841 (nicht angemeldet)

Verdienen oder bekommen? Meistens gibt sich ja die Chefetage, selbst den Lohn, was übrig bleibt geht an die Arbeiter.

User #3559 (nicht angemeldet)

Wir brauchen keine Gstudierten. Wir brauchen Handwerker.

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