Kleingewerbler bangen weiter um ihre Existenz

Redaktion
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Bern,

Der Bund greift der Wirtschaft unter die Arme. Trotzdem gehen viele Kleingewerbler leer aus. Sie bangen um ihre Existenz.

rheinfelden
Die geschlossenen Geschäfte und Restaurants an der Marktgasse in Rheinfelden AG. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Tagen sind in der Schweiz sämtliche Geschäfte und Lokale geschlossen.
  • Finanzielle Unterstützung hat der Bund bereits zugesichert.
  • Dennoch gehen viele Kleingewerbler noch immer leer aus.

In der Schweiz herrscht Krisen-Modus. Seit letzten Dienstag gilt der Notstand. Sämtliche Geschäfte und Lokale müssen geschlossen bleiben. Ausgenommen sind nur Lebensmittelgeschäfte sowie Gesundheitseinrichtungen.

Gastro Coronavirus
Seit Mitte März sind Schweizer Restaurants zu. Schuld daran ist die Corona-Pandemie. - Keystone

Ein Entscheid, der vor allem Selbstständige hart triff. Auch sie mussten von einem Tag auf den anderen alles auf Eis legen. Finanzielle Hilfe gewährte der Bund vorerst nur den Angestellten. Seit Freitag steht nun aber fest: Auch Selbstständigerwerbende dürften Taggeld beantragen. Damit sollen übergangsweise 80 Prozent des Einkommens gedeckt werden.

Sicherheitsnetz fängt nicht alle auf

Ein erster Lichtblick. Doch Angst und Verunsicherungen bleiben. Gerade bei Kleingewerblern, die durch das Sicherheitsnetz des Bundes fallen. Taxifahrer beispielsweise dürfen auch in der aktuellen Ausnahmesituation ihrer Arbeit nachgehen. Doch das grosse Problem: Die Kunden bleiben aus.

Taxi
Taxifahrer leben in Basel gefährlich. - Keystone

«Wir stehen zehn Stunden pro Tag, machen zwei Fahrten. Wir fühlen uns völlig im Stich gelassen», sagt Markus Kümin, Taxifahrer in Basel, gegenüber «Kassensturz». Auch sein Kollege Cengiz Nergiz ist verzweifelt: «Ende dieses Monats kann ich meine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Irgendwo muss Hilfe herkommen.»

Bund arbeitet an weiteren Massnahmen

Solch ungeklärte Fälle gibt es auch in anderen Branchen. «Wir haben 600'000 Franken offene Rechnungen. Und kaum Einnahmen», erklärt Stefan Hofer, Geschäftsführer der Weinhandlung Hofer in Zürich. «Ich zahle zuerst die Löhne und schiebe alles andere nach hinten.»

Doch es gibt Hoffnung. So sagte Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft: «Der Bund arbeitet daran, weitere Anspruchsgruppen in die Massnahmen zu integrieren.»

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