Klage gegen Meyer Burger: Aktionären droht Totalverlust
Ein Finanzskandal erschüttert Meyer Burger: Insolvenzen und Falschinformationen gefährden Investitionen der Aktionäre massiv.

Die Meyer Burger Technology AG (MBT) steht im Zentrum eines Finanzskandals, der die Aktionäre schwer belastet. Das Unternehmen soll seine Aktionäre mehrfach falsch informiert haben, was zu erheblichen Schäden führte, wie «Wallstreet Online» berichtet.
Besonders gravierend ist die Insolvenz der deutschen und amerikanischen Tochtergesellschaften, die einen Totalverlust der Investitionen der Aktionäre vermutet. Gerichtlich wurde Franz Richter zum einzigen Verwaltungsrat bestimmt, nachdem MBT keine Generalversammlung abgehalten hatte.
Zudem verbreitete das Unternehmen falsche Angaben zur technischen Leistungsfähigkeit ihrer Solarmodule und zum Abnahmevertrag mit dem Grosskunden DESRI. Dieser Vertrag wurde laut «FinanzNachrichten» von DESRI überraschend gekündigt, was die finanzielle Restrukturierung von Meyer Burger stark gefährdet.
Klage gegen Meyer Burger wird vorbereitet
Der Schweizerische Anlegerschutzverein (SASV) bereitet daher eine Klage gegen Meyer Burger und deren Organe vor. Es wird vorsätzliches Handeln vermutet.
Geschädigten Aktionären soll eine Teilnahme an der Klage ohne finanzielles Risiko ermöglicht werden, um ihre Interessen zu wahren.

Die US-Tochtergesellschaft von Meyer Burger hat zudem Insolvenz beantragt. Die Verbindlichkeiten liegen bei bis zu einer Milliarde Dollar, während die Vermögenswerte auf maximal 500 Millionen geschätzt werden.
Mit Liquidation wird nicht gerechnet
Das Insolvenzverfahren soll laut «Börseexpress» eine Restrukturierung ermöglichen, eine Liquidation wird offiziell ausgeschlossen. Dennoch ist die Lage kritisch, da die Solarmodulproduktion in Arizona bereits eingestellt wurde und 282 Mitarbeiter entlassen wurden.
Die Aktie von Meyer Burger wurde an der Schweizer Börse ausgesetzt und stürzte nach Wiederaufnahme massiv ab. Im ersten Halbjahr 2024 schrieb das Unternehmen einen Nettoverlust von 317,3 Millionen Franken.
Meyer Burger benötigt dringend 100 Millionen Franken, um die Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten und die Verlagerung in die USA voranzutreiben. Ob dies gelingt, ist laut «cash» ungewiss.
Unsicherheiten bleiben bestehen
Analysten sehen für Meyer Burger eine schwierige Zukunft. Trotz einer erwarteten Gewinnschwelle im Jahr 2025 wird ein sehr hohes Wachstum von über 100 Prozent jährlich benötigt.

Die hohe Verschuldung mit einem Debt-to-Equity-Verhältnis von über 2x erhöht das Risiko für Investoren erheblich. Die strategische Ausrichtung auf den US-Markt könnte Chancen bieten, doch die Unsicherheiten bleiben laut «Investing.com» gross.
Die Situation bleibt somit angespannt, und die rechtlichen Schritte gegen das Unternehmen könnten die Lage weiter verschärfen.