Warum Meyer Burger Insolvenz beantragt hat
Der Solarhersteller Meyer Burger hat für seine deutschen Tochtergesellschaften Insolvenz beantragt. Die Ursachen liegen in jahrelangen Finanzproblemen.

Meyer Burger kämpfte seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Die beiden deutschen Standorte in Thalheim (Bitterfeld-Wolfen) und Hohenstein-Ernstthal beschäftigten zuletzt rund 600 Mitarbeitende.
Doch bereits im Mai 2025 wurde Kurzarbeit eingeführt, um die Situation zu entschärfen. Die Sanierungsversuche, die den Erhalt der Standorte sichern sollten, blieben jedoch erfolglos, wie das Unternehmen mitteilte.
Nun sollen die Verfahren gemeinsam mit einem vorläufigen Insolvenzverwalter fortgesetzt werden, berichtet «heise».
Konkurrenz aus China und Marktdruck
Ein Hauptgrund für die Schieflage ist laut Experten der massive Preisdruck durch günstige Solarmodule aus China. Diese Konkurrenz erschwerte es Meyer Burger, sich am Markt zu behaupten.
Bereits im Herbst 2024 hatte das Unternehmen einen Stellenabbau angekündigt. Auch die Produktion in Freiberg wurde geschlossen.
Trotz eingeleiteter Massnahmen wie Kurzarbeit und Restrukturierungsversuchen konnte das Insolvenzverfahren nicht mehr abgewendet werden, wie «MDR» berichtet.
Produktionsstopp in den USA und Restrukturierung
Die internationalen Herausforderungen verschärften die Lage weiter. Die noch im Aufbau befindliche Solarmodulproduktion im US-Bundesstaat Arizona wurde Ende Mai 2025 eingestellt.

Dort wurden die in Deutschland hergestellten Solarzellen zu Modulen verarbeitet. Alle 282 Mitarbeitenden in Goodyear, Arizona, erhielten die Kündigung.
Die Tochtergesellschaften in der Schweiz und den USA sollen formal bestehen bleiben, während in Deutschland die Insolvenzverfahren laufen, so «finanzen.at».
Wirtschaftspolitische Reaktionen
Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter sieht in der Insolvenz den Endpunkt einer längeren Entwicklung.
Er betont, dass der Niedergang der Solarbranche in Deutschland auch Folge mangelnder wirtschaftspolitischer Unterstützung sei.

Panter fordert, künftig besser auf eigene Interessen und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu achten, wie «Zeit» berichtet.
Zukunft der Standorte von Meyer Burger ungewiss
Die Insolvenz betrifft insbesondere die Mitarbeitenden in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Der Oberbürgermeister von Bitterfeld-Wolfen, Armin Schenk, bezeichnete die Entwicklung als «bedauerlich und bedrückend».
Er hebt hervor, dass in Thalheim mit grossem Engagement an Zukunftstechnologien gearbeitet wurde, wie «Zeit» berichtet.