Käse-Exporteure: «Ein, zwei Monate, dann fliegen wir aus dem Regal»
Die Käse-Exporteure schlagen wegen der US-Zölle Alarm und machen Druck. Derweil sieht Guy Parmelin gute Chancen für einen Zoll-Deal mit den USA.
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Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Parmelin ist optimistisch für einen Zoll-Deal mit den USA.
- Die Schweizer Käsebranche hofft auf eine Senkung der 39-Prozent-Zölle.
- Die USA nahmen über 300 Millionen Dollar monatlich durch Zölle auf Schweizer Importe ein.
Die Chancen auf einen Zoll-Deal mit den USA stehen offenbar gut. «Wir hatten ein sehr gutes Gespräch und konnten fast alle Punkte klären», sagte Bundesrat Guy Parmelin nach seinem Treffen.
Der Wirtschaftsminister flog in der Nacht auf Donnerstag nach Washington – gemeinsam mit Staatssekretärin Helene Budliger Artieda. Dort trafen sie sich unter anderem mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer.
Eine Branche, die besonders auf einen Zoll-Deal hofft, sind die hiesigen Käser.
«Nicht konkurrenzfähig mit EU-Käse»
An den «World Cheese Awards» sagt Lorenz Hirt, Präsident Switzerland Cheese Marketing, im SRF-Interview: «Käseproduzenten und vor allem Käseexporteure leiden stark unter diesen Zöllen. Wir sind nicht konkurrenzfähig – vor allem nicht mit den direkten Konkurrenten in der EU.»
Bis jetzt habe man zwar einigermassen mit der Situation für den US-Markt umgehen können. «Aber es geht noch ein bis zwei Monate, dann fliegen wir aus dem Regal.» Es sei «sehr wichtig», dass die Zölle von 39 Prozent nun gesenkt werden.
Jürg Kriech, Geschäftsführer von Raclette Suisse, sagt: «Hoffnung haben wir. Trump gab ja auch schon gewisse Signale.»
Olivier Isler, Direktor der Sortenorganisation Gruyère, hofft auf nur 15 Prozent Zölle. So, wie sie die EU schon hat. «Dann wäre der Wettbewerbsnachteil eliminiert.» Gibt es keinen Deal, sei die Zukunft für den Schweizer Greyerzer «sehr schwierig».
Zölle sind für die USA Millionengeschäft
Seit dem 7. August erheben die USA einen Strafzoll von 39 Prozent auf Einfuhren aus der Schweiz. Zuvor galt bereits ein Zehn-Prozent-Zoll.
Seit den 39 Prozent haben die USA im August und September mehr als 300 Millionen Dollar auf Schweizer Einfuhren eingenommen. Das berichtet die «NZZ».
Die Berechnungen basieren auf Schätzungen auf Basis früherer Zahlen und der Schweizer Exportstatistik. Der US-Zoll publizierte wegen des Shutdowns nämlich keine neuen Zahlen.











