Kaffee wird immer teurer – wegen Stinkfrucht
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kaffeepreise sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
- Grund dafür sind unter anderem kleinere Ernten in Brasilien und Vietnam.
- In Vietnam pflanzen viele Bauern die Stinkfrucht Durian anstelle von Kaffee an.
International steigt zurzeit der Preis für Kaffee. Dies hat einerseits mit der aktuellen Inflation zu tun, die für höhere Mietpreise und Löhne sorgt. Andererseits hat sich allerdings auch das Angebot an Kaffeebohnen in den letzten Jahren drastisch verkleinert, wie BBC schreibt. Dies treibt nun die Preise in die Höhe.
Ausgelöst wurde der Mangel an Kaffeebohnen durch extreme Wetterbedingungen auf der ganzen Welt. Betroffen waren auch zwei der grössten Kaffee-Produzenten.
In Brasilien führten untypisch kalte Temperaturen zum Absterben vieler Kaffeepflanzen. Dadurch konnten deutlich weniger Bohnen geerntet werden.
Brasilien produziert ungefähr ein Drittel des weltweiten Angebots an Kaffee. Entsprechend einschneidend waren auch die Auswirkungen der verlorenen Pflanzen.
Stinkfrucht ist lukrativer als Kaffee
Doch auch Vietnam musste Einbussen bei der Ernte machen. Das Land hatte mit einer Trockenperiode zu kämpfen. Anstelle des Kaffees wurde dann eine neue Pflanze lukrativ für die Bauern: der Durianbaum.
Hast du schon einmal von der Stinkfrucht Durian probiert?
Die Durianfrucht ist wegen ihres starken Geruchs in vielen öffentlichen Verkehrsmitteln verboten. Trotzdem erfreut sie sich in China an grosser Beliebtheit.
Das Resultat: Viele vietnamesische Farmer sind in den Durian-Markt eingestiegen – auf Kosten der Kaffeebohnen-Produktion.
Wird der Kaffee in Zukunft noch teurer?
Über die künftigen Auswirkungen für Konsumenten ist man sich nicht einig. Die steigenden Konsumentenpreise seien hauptsächlich der Inflation zuzuschreiben, meint Felipe Barretto Croce, CEO von FAFCoffees in Brasilien, gegenüber BBC.
Andere Stimmen rechnen mit einer Preiserhöhung für Konsumenten durch den Kaffeemangel.
Klar ist: Die Sache ist noch nicht überstanden. Kurzfristig gesehen ist der Markt wohl hauptsächlich von der Regenzeit in Brasilien abhängig. Sofern diese zum richtigen Zeitpunkt kommt, sollte die nächstjährige Ernte nämlich wieder gut ausfallen.
Längerfristig muss allerdings aufgrund des Klimawandels mit weiteren Extremwettersituationen gerechnet werden. Schlechte Ernten und preiswertere Geschäftsalternativen werden daher wohl keine Einzelfälle bleiben.
Heisst: Der Kaffee droht, noch teurer zu werden.