Julius Bär

Julius Bär setzt Sparkus weiter fort

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Zürich,

Die Privatbank Julius Bär will nach der Signa-Pleite das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen. CEO Bollinger spart derweil weiter.

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Julius Bär will die Signa-Altlasten hinter sich lassen und sich auf die Vermögensverwaltung konzentrieren. - Keystone

Der neue CEO von Julius Bär, Stefan Bollinger, verschärft den Sparkurs der Schweizer Privatbank deutlich. Bis 2028 plant das Institut laut «finews», weitere 130 Millionen Franken einzusparen, um die Kostenstruktur zu optimieren.

Die Einsparungen sollen vor allem durch eine Straffung der Sachkosten erzielt werden, wobei ein möglicher Stellenabbau bislang nicht bestätigt wurde. Bereits für das laufende Jahr hatte die Bank Kostensenkungen von 110 Millionen Franken angekündigt, dieses Ziel wird voraussichtlich sogar übertroffen.

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Stefan Bollinger ist seit Anfang des Jahres bei Julius Bär. - X/Funds Society Brasil

Insgesamt sollen sich die Einsparungen von 2025 bis 2028 auf rund 260 Millionen Franken summieren. Damit will Julius Bär die bereinigte Aufwand-Ertragsquote bis 2028 auf unter 67 Prozent senken, wie «Handelsblatt» berichtet.

Fokus auf Wachstum und Kundenberatung

Neben dem Sparkurs setzt Bollinger verstärkt auf Wachstum im Neugeldbereich. Das Ziel sei es, das Neugeldwachstum bis 2028 auf vier bis fünf Prozent des Bestands zu steigern.

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die Berater künftig weniger administrative Aufgaben übernehmen und sich stärker auf die Kundenbetreuung konzentrieren. Die Bank plant, jährlich rund 150 neue Kundenberater einzustellen, um die Betreuung weiter auszubauen.

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Julius Bär will 130 Millionen Franken einsparen. - Keystone

Ende 2024 beschäftigte Julius Bär bereits 1'380 Kundenberater. Durch diese Massnahmen will Bollinger die Bank wieder auf Wachstumskurs bringen und das Vertrauen der Kunden stärken.

Konsequenzen aus der Signa-Pleite

Die jüngsten Massnahmen sind auch eine Reaktion auf die Folgen der Signa-Pleite, die die Bilanz der Bank stark belastet hat. Anfang 2024 musste Julius Bär Netto-Kreditverluste verbuchen, vor allem durch die Insolvenz der Immobiliengruppe des Investors Rene Benko.

In der Folge kam es zu einem Wechsel an der Spitze: Der damalige Konzernchef und auch der Präsident traten zurück. Bollinger reagierte nach seinem Amtsantritt mit einem rigorosen Sparkurs und prüfte das Kreditportfolio auf Risiken.

Zusätzlich wurden Wertberichtigungen auf Hypotheken und andere Kredite im Umfang von 130 Millionen Franken vorgenommen. Mit diesen Schritten will die Bank verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

Ausblick und mittelfristige Ziele von Julius Bär

Stefan Bollinger betont, dass das Team entschlossen sei, die mittelfristigen Ziele konsequent umzusetzen. Die Bank will ihre Organisation weiter stärken und das Vertrauen aller Stakeholder festigen.

Glaubst du, dass Julius Bär mit der neuen Strategie das Vertrauen zurückgewinnen kann?

Die Massnahmen der vergangenen Monate werden als wichtige Schritte für eine nachhaltige Zukunft gesehen. Trotz der ambitionierten Sparziele bleibt die Bank bei der Aufwand-Ertragsquote etwas weniger ehrgeizig als zuvor.

Dennoch bleibt das Ziel, Julius Bär wieder als starke und stabile Privatbank zu positionieren. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie erfolgreich die Bank ihren Kurs umsetzen kann.

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