Wegen der Furcht vor US-Sanktionen will Japan ab Oktober vorübergehend auf iranisches Öl verzichten. Die USA will den iranischen Export unterbinden.
Hunderte Container stapeln sich am Hafen in Tokio.
Hunderte Container stapeln sich am Hafen in Tokio. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Japan will vorläufig auf iranisches Öl verzichten.
  • Sie fürchten mögliche Strafmassnahmen durch die USA.

Japans grösste Erdöl-Unternehmen wollen Medienberichten zufolge ab Oktober die Einfuhr von Rohöl aus dem Iran aussetzen. Grund sei die Furcht vor Strafmassnahmen der USA, berichteten die Nachrichtenagentur Jiji Press und andere japanische Medien am Montag. Eine Ausnahmeregelung für den Import von iranischem Öl werde Tokio wohl nicht bekommen.

US-Präsident Donald Trump hatte trotz weltweiter Kritik im Mai den Rückzug der USA aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 verkündet. Er verhängte zugleich neue Strafmassnahmen gegen den Iran, die Anfang August wirksam wurden. Anfang November tritt eine zweite Welle von US-Sanktionen in Kraft tritt, die sich insbesondere gegen den iranischen Öl- und Bankensektor richten.

Zahlungsverkehr soll unterbunden werden

Die US-Regierung strebt mit ihren Strafmassnahmen an, dass der Zahlungsverkehr mit dem Iran vom 4. November an eingestellt wird und Teheran kein Öl mehr exportieren kann.

Ein Beamter des japanischen Handelsministeriums bestätigte am Montag, dass mit US-Vertretern über eine Ausnahme von den Strafmassnahmen gesprochen worden sei. Einzelheiten nannte er nicht.

Den Berichten zufolge suchen die japanischen Ölfirmen nun bereits nach Möglichkeiten, die wegfallenden Einfuhren aus dem Iran durch erhöhte Einfuhren aus anderen Ländern zu kompensieren. Grosse Ölfirmen wie Showa Shell Sekiyu und JXTG wollten die Pläne auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht bestätigen.

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