Venezuelas Wirtschaft ist am Ende: der internationale Währungsfonds sagt über eine Million Prozent Preissteigerung voraus.
Eine Frau steht vor einer Monitoranzeige zur Jahrestagung der Internationalen Währungsfonds-Weltbank IWF in einem Konferenzraum in Bali (IDN).
Eine Frau steht vor einer Monitoranzeige zur Jahrestagung der Internationalen Währungsfonds-Weltbank IWF in einem Konferenzraum in Bali (IDN). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Preissteigerung in Venezuela nimmt laut dem IWF bald gewaltige Ausmasse an.
  • Ende dieses Jahr soll sie gut 1,3 nächstes Jahr sogar 10 Millionen Prozent betragen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) bescheinigt der Wirtschaft von Venezuela praktisch den totalen Kaufkraftverlust. Die Preissteigerung betrage am Ende des laufenden Jahres 1,37 Millionen Prozent, heisst es im Weltwirtschaftsbericht des Fonds, der heute Dienstag in Nusa Dua (Indonesien) vorgestellt wurde. Für das nächste Jahr prognostiziert der IWF gar Preisanstiege von zehn Millionen Prozent.

Insgesamt bewegt sich der Preisanstieg in Lateinamerika bei rund sechs Prozent, im Krisenland Argentinien bei über 30 Prozent. Westliche Volkswirtschaften streben in der Regel eine Zielmarke von etwa zwei Prozent an, um Preisstabilität zu gewährleisten. Die IWF-Prognose für Venezuela wird von einigen Volkswirten kritisiert, weil eine Hyperinflation dieser Grössenordnung kaum akkurat vorhergesagt werden könne.

Venezuela ist das ölreichste Land der Welt. Doch die völlige Abhängigkeit der Volkswirtschaft von den Ölvorkommen sowie politische Fehlentscheidungen haben das Land in Turbulenzen gestürzt. Die Wirtschaftsleistung Venezuelas schrumpft dem IWF zufolge im dritten Jahr in Folge um einen zweistelligen Prozentsatz, in diesem Jahr um 18 Prozent nach 14 Prozent im Vorjahr. Der umstrittene Präsident Nicolás Maduro versucht sich mit Hilfe einer neuen Cryptowährung zur Wehr zu setzen.

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