Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Wirtschaftspläne der neuen britischen Regierung ungewöhnlich deutlich kritisiert. Angesichts der hohen Inflation in Grossbritannien und vielen anderen Ländern seien «grosse und ungezielte Finanzpakete» im Augenblick nicht zu empfehlen.
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IWF-Chefin Kristalina Georgiewa. - Jose Luis Magana/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Denn es sei wichtig, dass die Steuerpolitik nicht gegenläufig zur Geldpolitik wirke, teilte ein Sprecher des IWF am Dienstag mit.

«Die Art und Weise der britischen Massnahmen wird ausserdem sehr wahrscheinlich die Ungleichheit vergrössern.»

Der neue Finanzminister Kwasi Kwarteng hatte Ende der vergangenen Woche erhebliche Steuersenkungen angekündigt, die vor allem den Reichsten in der Gesellschaft zugutekommen sollen. Die neue Regierung von Premierministerin Liz Truss will dadurch das Wirtschaftswachstum ankurbeln. Nach der Ankündigung der über Schulden finanzierten Pläne war der Pfund-Kurs in den Keller gerauscht.

Mit Spannung wird erwartet, wie die britische Notenbank reagieren wird, die erst vor wenigen Tagen eine neuerliche Zinserhöhung verkündet hat. Sie teilte Anfang der Woche mit, «nicht zögern» zu wollen und wenn nötig weitere Schritte zu ergreifen.

Die Regierung kündigte einen weiteren Haushaltsplan für Mitte November an. Auch darauf nahm der IWF in seinem Statement Bezug: Das Datum biete eine frühe Möglichkeit, um das Unterstützungspaket gezielter zu gestalten und die Steuerpläne anzupassen - besonders jene für die Topverdiener.

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