Inflation in Deutschland sinkt auf 2,0 Prozent
Die Inflation in Deutschland sinkt, doch Experten warnen vor voreiliger Entspannung.

Bei der Teuerungsrate in Deutschland geht es weiter nach unten. Das ist eine gute Nachricht für Konsumentinnen und Konsumenten. Entwarnung auf ganzer Linie wollen Volkswirte aber nicht geben.
Sinkende Energiepreise und weniger Teuerung bei Lebensmitteln: Mit 2,0 Prozent Inflation hat sich das Leben in Deutschland im Juni so wenig verteuert wie zuletzt im Oktober 2024. Von Mai auf Juni des laufenden Jahres blieb das Niveau der Konsumentenpreise unverändert. Das Statistische Bundesamt bestätigte seine vorläufigen Berechnungen.
Energie war nach Angaben der Wiesbadener Behörde im Juni 3,5 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Das dämpft die allgemeine Teuerung. Allerdings war die Differenz zum Vorjahresmonat im April und Mai noch grösser gewesen. Binnen Jahresfrist gingen im Juni 2025 die Preise für Kraftstoffe (minus 4,6 Prozent) zurück.
Brennstoffe wie Heizöl und Holzpellets (jeweils minus 5,6 Prozent) sowie Strom (minus 2,4 Prozent) waren ebenfalls günstiger. Zugleich fielen die Preissteigerungen für Lebensmittel mit 2,0 Prozent im Juni geringer aus als in den Monaten zuvor.
Einkaufen wird teurer
Beim Einkaufen merken Konsumenten dies gleichwohl: So haben sich etwa Obst (plus 7,4 Prozent), Süsswaren (plus 5,3 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 3,6 Prozent) stärker verteuert als der gesamte Warenkorb.
Hartnäckig hält sich die erhöhte Teuerung bei Dienstleistungen, zu denen Versicherungen, Pauschalreisen und Autoreparaturen zählen. Im Juni kletterten die Preise für Dienstleistungen um 3,3 Prozent und damit nur unmerklich geringer als im Mai. Ein Grund: gestiegene Löhne.
Wie es bei der Inflation weitergeht, hängt nach Einschätzung von Volkswirten zu einem grossen Teil von den künftigen Ölpreisen ab.
Der Krieg zwischen Israel und Iran hatte die Preise für Rohöl und Benzin zwischenzeitlich kräftig steigen lassen – die Entspannung und der dann wieder abstürzende Ölpreis kamen zuletzt nur zögerlich an der Zapfsäule an.