Für Lebensmittel müssen die Menschen in Deutschland nach Einschätzung des Ifo-Instituts in den kommenden Monaten noch tiefer in die Tasche greifen.
Frau im Supermarkt
Frau im Supermarkt - AFP/Archiv

Nach einer Umfrage des Forschungsinstituts im Juni lagen die Preiserwartungen der Einzelhändler für Nahrungs- und Genussmittel bei 98,9 Punkten. Das bedeutet, dass «fast jeder befragte Händler» höhere Preise plant.

Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, der prozentuale Anteil derer abgezogen wird, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen, läge der Saldo bei hundert Punkten, wenn alle sie senken wollen, bei minus hundert Punkten.

Die höheren Preiserwartungen gelten auch für die übrigen Sparten des Einzelhandels, wie das Ifo am Freitag weiter mitteilte. Auch da will eine Mehrheit der Befragten die Preise anheben. Die Preiserwartungen stiegen dort auf 78,6 Punkte. «Damit dürften die Inflationsraten vorerst weiter hoch bleiben», erklärte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Erst am Mittwoch hatte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden für Juni eine Inflation von 7,6 Prozent im Jahresvergleich prognostiziert. Damit verlangsamte sich die Teuerung zwar etwas, sie liegt aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau. Nahrungsmittel verteuerten sich überdurchschnittlich stark um 12,7 Prozent.

Das Ifo-Institut erklärte allerdings weiter, dass es erste Anzeichen dafür gebe, dass die Inflationsrate im späteren Verlauf des Jahres «allmählich wieder sinken» könnte. Die Preiserwartungen in einigen Wirtschaftszweigen, deren Produktion dem Konsum vorgelagert ist, sanken demnach schon das zweite Mal in Folge. Dazu zählen etwa die Industrie, das Baugewerbe und der Grosshandel.

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