Gavin Newsom will Hydraulic Fracturing ab 2024 verbieten. Die umstrittene Methode zur Öl-Beschaffung ist unter anderem umweltschädlich.
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London hebt das Fracking-Verbot auf. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Bundesstaat Kalifornien legt grossen Wert auf das Klima.
  • Der Gouverneur will deshalb ab 2024 das Fracking verbieten.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom will die umstrittene Fracking-Methode zur Förderung von Erdöl ab 2024 verbieten. Die kalifornische Behörde für natürliche Ressourcen solle spätestens ab Januar 2024 keine Fracking-Förderlizenzen mehr ausstellen. Das teilte Newsom am Freitag (Ortszeit) mit.

Ausserdem soll die Behörde für Luftreinhaltung den Angaben zufolge prüfen, wie die Ölförderung schrittweise zurückgefahren werden könne. Bis spätestens 2045 soll diese völlig eingestellt werden. Kalifornien wäre damit nach bisheriger Planung der erste US-Bundesstaat, der vollständig aus der Öl-Förderung aussteigt.

Kalifornien kämpft gegen Klimawandel

Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA zählt zu den grössten Erdölförderern im Land. Hydraulic Fracturing macht derzeit rund 17 Prozent der kalifornischen Öl- und Gasförderung aus. Die Methode ist wegen ihrer Auswirkungen auf die Umwelt besonders umstritten.

Kalifornien engagiert sich stark im Kampf gegen den Klimawandel. Bis 2045 will der Westküsten-Staat CO2-neutral werden. USA-weit wurde dieses Ziel erst für 2050 ausgegeben. Ausserdem will Kalifornien ab 2035 den Verkauf von Neuwagen mit klimaschädlichen Verbrennungsmotoren untersagen.

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Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, spricht bei einer Pressekonferenz in seinem Büro über das Coronavirus. - dpa

«Die Klimakrise ist real und wir sehen die Zeichen weiterhin jeden Tag», erklärte Newsom. Da Kalifornien seine Wirtschaft klimafreundlich umbaue, brauche es kein Hydraulic Fracturing mehr. In der Vergangenheit hatte der demokratische Gouverneur wiederholt beteuert, er habe nicht die Befugnis, Fracking zu untersagen. Umweltschützer übten jedoch starken Druck auf ihn aus.

Hydraulic Fracturing löst Krankheiten aus

Beim Fracking wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien unter Druck in Gesteinsschichten gepresst. Diese enthalten sehr fein verteiltes Gas oder Öl, das nicht frei fliessen kann. Die Schichten werden auf diese Weise «aufgebrochen», um die Rohstoffe herauszudrücken.

Die Methode wurde seit Beginn des Jahrtausends in den USA zunehmend genutzt. Hydraulic Fracturing machte das Land ab 2014 zum grössten Ölförderer der Welt.

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Protestplakat gegen Hydraulic Fracturing in Preston New Road. - AFP

Kritiker verweisen auf die Gefahr von Erdbeben und Luft- und Grundwasserverschmutzung durch Fracking. Ausserdem führen sie eine Zunahme von gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen bei Anwohnern von Fracking-Förderstätten auf die Methode zurück. Zum Klimawandel trägt Fracking auch dadurch bei, dass dabei das Treibhausgas Methan freigesetzt wird.

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