Amazon-Beschäftigte in Deutschland streiken für einen Tarifvertrag. An Tagen wie dem Black Friday ist die Auslastung beim Versand-Gigant enorm hoch.
Polizisten stehen vor dem Eingang des Haupt-Logistikzentrums von Amazon
Polizisten stehen vor dem Eingang des Haupt-Logistikzentrums von Amazon - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Black Friday demonstrieren hunderte Amazon Mitarbeiter für einen Tarifvertrag.
  • Der Online-Versandhändler weigert sich gegen einen Tarifvertrag. Es funktioniere auch so.

Am Schnäppchentag Black Friday haben mehrere hundert Amazon-Beschäftigte in Deutschland für einen Tarifvertrag gestreikt. An den Standorten Bad Hersfeld in Hessen und in Rheinberg in Nordrhein-Westfalen legten über den Tag verteilt jeweils etwa 500 Mitarbeiter die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Kundenbestellungen seien vom Streik nicht betroffen, versicherte Amazon.

In Bad Hersfeld mit im Jahresdurchschnitt 3500 Beschäftigten und in Rheinberg mit 1500 Mitarbeitern waren die Arbeitnehmer von Freitag Mitternacht bis Samstag Mitternacht zum Streik aufgerufen. Mit der Angebotswoche rund um den Black Friday als Auftakt des Weihnachtsshoppings gehe es in den «Jahresendspurt», erklärte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Für die Beschäftigten sei das «die stressigste Zeit, Überstunden inklusive».

Fairness auch ohne Tarifvertrag

Amazon wies die Vorwürfe von Verdi auch heute Freitag zurück. «Viele unserer Mitarbeiter sind seit vielen Jahren bei uns, was auch beweist, dass wir ein guter und zuverlässiger Arbeitgeber sind», erklärte der Online-Handelskonzern. Amazon beweise «jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann».

Das Unternehmen zahle in seinen Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich sei. «In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde», erklärte das Unternehmen. «Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2397 Euro brutto im Monat, inklusive zusätzlicher Leistungen wie leistungsbezogener Boni.» Hinzu kämen Überstundenzuschlag, Aktien und weitere Zusatzleistungen wie die Förderung der Ausbildung der Mitarbeiter.

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