Mit Black Friday beginnt für Amazon-Mitarbeitende die stressigste Zeit des Jahres. Nun wollen sie in Deutschland die Arbeit niederlegen.
Das Logo von Amazon in Deutschland.
Das Logo von Amazon auf einem Warenhaus aufgedruckt. - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Gewerkschaft Verdi kündigt bei Amazon Streiks an.
  • Man will damit einen Tarifvertrag erzwingen.

Am Schnäppchentag Black Friday hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zum Streik beim Online-Versandhändler Amazon aufgerufen. Verdi rief die Mitarbeiter an den Standorten im hessischen Bad Hersfeld und im nordrhein-westfälischen Rheinberg (D) für heute Freitag zum Ausstand auf. Die Gewerkschaft kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. Amazon lehnt dies bislang ab.

Der Verdi-Landesbezirk Hessen teilte in der Nacht auf heute Freitag mit, der Ausstand am Amazon-Standort in Bad Hersfeld (D) habe mit dem Arbeitsbeginn der Nachtschicht begonnen und werde bis 24 Uhr weitergeführt. Mit der Angebotswoche rund um den Black Friday als Auftakt des Weihnachtsshoppings gehe es in den «Jahresendspurt», erklärte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Für die Beschäftigten sei das «die stressigste Zeit, Überstunden inklusive».

Besseres Honorar gefordert

«Die Beschäftigten gehören besonders an einem Tag wie dem Black Friday in den Mittelpunkt gestellt», erklärte Middeke. «Der Einsatz der Beschäftigten muss besser honoriert werden, durch eine höhere Bezahlung und durch ein tarifliches Weihnachtsgeld.»

Die Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin Handel NRW, Silke Zimmer, erklärte, die Black-Friday-Rabattaktion von Amazon gehe einseitig zu Lasten der Beschäftigten: «Die Beschäftigten müssen derzeit sowohl die Regale für das Weihnachtsgeschäft auffüllen als auch tausende Black Friday-Angebote verschicken. Da fallen viele Überstunden an, die deutlich schlechter vergütet werden als dies bei tarifgebundenen Unternehmen der Fall ist.»

Gerade hier sei der Stress besonders hoch, der fehlende Tarifvertrag werde besonders deutlich, erklärte Zimmer. «Dies müssen die Beschäftigten dem Online-Riesen leider auch nach vier Jahren Streik immer noch deutlich machen und deshalb werden die Arbeitskampfmassnahmen heute und morgen fortgesetzt.»

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